Prozessauftakt nach Messerangriff im Einkaufszentrum

Ein 50-jähriger Mann aus Rheinhausen muss sich seit heute (27.8.) vor dem Landgericht Duisburg verantworten. Er hatte im Januar mit einem Küchenmesser ein fünfjähriges Kind im Marktforum bedroht. Die Staatsanwaltschaft fordert seine Unterbringung in einer geschlossenen Einrichtung.

Bedrohliche Szene im Marktforum

Am 16. Januar 2025 ereignete sich der Vorfall im Einkaufszentrum an der Atroper Straße. Der 50-Jährige marschierte mit einem 17 Zentimeter langen Küchenmesser durch das Marktforum und hielt die Waffe bedrohlich in Richtung des Kopfes eines fünfjährigen Jungen.

Die Mutter reagierte geistesgegenwärtig: Sie zog ihren Sohn weg und flüchtete mit ihm in ein nahegelegenes Schuhgeschäft. Ein Security-Mitarbeiter konnte den Mann kurz darauf stoppen, indem er ein Werbeschild auf ihn warf.

Tränenreicher Auftakt vor Gericht

Zu Prozessbeginn räumte der Angeklagte die Tat ein. Unter Tränen beteuerte er jedoch, dem Kind nichts antun gewollt zu haben. Sein Verteidiger bezeichnete die Tat als eine Art Hilfeschrei seines Mandanten. Der 50-Jährige leidet nach Angaben der Verteidigung unter einer psychischen Störung und einer Drogensucht. Diese Umstände könnten seine Schuldunfähigkeit zur Tatzeit begründen.

Sicherungsverfahren läuft

Die Staatsanwaltschaft hat beantragt, den Mann zum Schutz der Allgemeinheit in einer geschlossenen psychiatrischen Einrichtung unterzubringen. Die Strafkammer muss nun in dem Sicherungsverfahren über diesen Antrag entscheiden. Bis Ende September sind vier weitere Verhandlungstage angesetzt. Der Mann ist wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung und Bedrohung angeklagt.