Duisburgerin Bärbel Bas zur SPD-Vorsitzenden gewählt - mit 95% der Stimmen

Die SPD hat auf ihrem Bundesparteitag in Berlin am Freitagabend (27.6.) eine neue Führung gewählt. So sehr hat Bärbel Bas überzeugt:

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Die Duisburgerin Bärbel Bas wurde mit überwältigenden 95 Prozent der Stimmen zur neuen SPD-Vorsitzenden gekürt und bildet nun gemeinsam mit Vizekanzler Lars Klingbeil das neue Führungsduo der Sozialdemokraten. Die 57-jährige Arbeitsministerin überzeugte die Delegierten mit einer mitreißenden Bewerbungsrede und erhielt damit eine der höchsten Zustimmungsraten in der Geschichte der SPD-Parteivorsitzenden. Klingbeil hingegen musste sich mit nur 64,9 Prozent zufriedengeben – dem zweitschlechtesten Ergebnis eines SPD-Chefs ohne Gegenkandidat.

Klingbeil unter Druck: Historisch schlechtes Wahlergebnis

Der SPD-Parteitag in Berlin offenbarte die tiefen Risse innerhalb der Partei. Während Bas mit ihrer beeindruckenden Zustimmung gestärkt aus der Wahl hervorging, wurde Klingbeil eine deutliche Ohrfeige verpasst. Nur Oskar Lafontaine erhielt 1995 mit 62,6 Prozent ein noch schlechteres Ergebnis – allerdings mit einem Gegenkandidaten. "Das Ergebnis ist für mich ein schweres Ergebnis", räumte der sichtlich enttäuschte Vizekanzler ein. Er verteidigte jedoch seine Entscheidungen nach der Wahlniederlage und betonte: "Es war richtig, dass wir uns neu aufgestellt haben, um zu Stärke zurückzukehren."

Neue Orientierung mit Bärbel Bas

Die SPD setzt Samstag (28.6.) in Berlin ihren Parteitag fort. Nach dem Wahldebakel wird vor allem über eine Neuausrichtung und den Weg aus der Krise debattiert. Zusammen sollen Bas und Klingbeil den Sozialdemokraten in der aktuellen Krise neue Orientierung geben. Mit Bärbel Bas setzt die SPD verstärkt auf ihre traditionellen Arbeitsplatz-Themen. Die Sozialdemokraten wollen wieder zur "Partei der Arbeit" werden und haben mit dem Parteitag den Prozess für ein neues Grundsatzprogramm angestoßen.

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