Wärme aus Abwasser: Neue Technik an der Kläranlage Huckingen

Die neue Anlage an der Kläranlage Huckingen gewinnt aus Abwasser Strom und Wärme. Sie ist deutschlandweit die größte Anlage ihrer Art.

Wärme aus Abwasser an der Kläranlage Huckingen

Die Stadtwerke Duisburg haben die neue, innovative Kraft-Wärme-Kopplungsanlage an der Kläranlage Huckingen in Betrieb genommen. Sie ist die größte Anlage ihrer Art in Deutschland und soll 1.300 Haushalte mit klimafreundlicher Fernwärme versorgen.

Wärme aus Abwasser: So funktioniert die neue Technologie

Das Herzstück der Anlage sind zwei Wärmepumpen mit 3,8 Megawatt Leistung, die Restwärme aus dem bereits geklärten Abwasser nutzen. Die Temperatur des Wassers liegt je nach Jahreszeit zwischen 8 und 25 Grad – perfekt für die Wärmegewinnung ab 10 Grad.

Für die kontinuierliche Versorgung wird am Ausgang der Kläranlage eine Wasservorlage angestaut. Ein neues Pumpenhaus auf dem Kläranlagen-Gelände beherbergt die beiden Wärmepumpen, die die gewonnene Energie ins Duisburger Fernwärmenetz einspeisen.

Kläranlage mit angestauter Wasservorlage©
Kläranlage mit angestauter Wasservorlage
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Komplettpaket für die Energiewende

Zur innovativen Kraft-Wärme-Kopplungsanlage (iKWK) gehören weitere Komponenten:

  • Zwei Blockheizkraftwerke im Heizwerk Mitte (je 4,5 MW elektrisch, 4,7 MW thermisch)
  • Elektrischer Wärmeerzeuger mit 30 MW Leistung für überschüssigen Ökostrom
  • Versorgung von 10.000 Haushalten mit Strom und 4.000 Haushalten mit Fernwärme

"Diese Anlage ist ein wichtiger Bestandteil der Energie- und Wärmewende in Duisburg", erklärt Marcus Wittig, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke. Das Ziel: Bis 2035 soll die Fernwärme vollständig CO2-frei erzeugt werden.

So funktioniert die neue Anlage©
So funktioniert die neue Anlage
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Doppelter Umweltnutzen für Duisburg

Die neue Anlage bringt einen zusätzlichen ökologischen Vorteil: Das Abwasser wird um fünf Grad abgekühlt, bevor es in den Angerbach und später in den Rhein fließt. "Vor allem in den Sommermonaten bedeutet das eine Entlastung für die oft aufgeheizten Fließgewässer", betont Uwe Linsen, Vorstand der Wirtschaftsbetriebe Duisburg.

Die Stadtwerke Duisburg erhielten 2021 den Zuschlag der Bundesnetzagentur für die Förderung über 45.000 Betriebsstunden. Insgesamt hat das Projekt 27 Millionen Euro gekostet.

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