Ungeziefer und Mieterfrust in Rheinhausen
Veröffentlicht: Montag, 10.02.2025 23:13
Auf der Beethovenstraße breiten sich in einigen Wohnungen Kakerlaken aus. Vom Vermieter fühlen sie sich alleingelassen. Kakerlaken sind aber nicht das einzige Problem.

"Die Mieter sind machtlos", sagt Klaus. Seit 23 Jahren wohnt er in seiner Wohnung auf der Beethoventraße in Rheinhausen. Wohl fühlt er sich schon lange nicht mehr. Seit Wochen breiten sich in seiner Wohnung Kakerlaken aus und das, obwohl Sauberkeit und Hygiene in seiner Wohnung wirklich keine Probleme sind. Die Hausverwaltung reagiert seit mehr als drei Wochen nicht auf seine Beschwerden. Immer wieder werde er vertröstet oder einfach komplett ignoriert, erzählt Klaus. Also, hat er versucht, selbst gegen das Ungeziefer in seiner Wohnung vorzugehen - leider ohne Erfolg.
Kakerlaken in Mietwohnung
Nach einer Radio Duisburg Anfrage beim Vermieter, der Adler Group, habe das sogenannte "Facility Management" am nächsten Tag den Wohnkomplex kontrolliert. Im Allgemeinbereich des Hauses habe man kein Ungezieferbefall feststellen können, heißt es von einer Sprecherin des Vermieters. Auf die Beschwerden der Mieterinnen und Mieter hingegen, hat die Hausverwaltung noch immer nicht reagiert. "Die bewegen sich nur, wenn man mit einem Anwalt kommt", sagt uns ein anderer Mieter, der im vergangenen Jahr schon Probleme mit Kakerlaken in seiner Wohnung hatte. Da er eine Rechtsschutzversicherung hat, habe sich die Hausverwaltung schlussendlich doch um das Ungeziefer bei ihm gekümmert.
Noch immer schlafen Wohnungslose in den Kellern
Aber die Kakerlaken in einigen Wohnungen sind nicht das einzige Problem auf der Beethovenstraße. Seit über einem Jahr ärgern und ekeln sich Mieterinnen und Mieter: Immer wieder brechen Wohnungslose in die Keller ein, schlafen dort und hinterlassen Müll und Fäkalien. Bei unserem Besuch war wieder ein eingerichteter Schlafplatz in einem der Keller zu finden. Im vergangenen Jahr hat die Adler Group einen Sicherheitsdienst engagiert, der mehrmals täglich die Keller und die Haustüren kontrollieren soll. "Der Sicherheitsdienst macht gar nichts", sagt uns Klaus. "Die kommen, rütteln einmal an der Tür und sind wieder weg." An der Situation habe sich nichts geändert. Auf erneute Nachfrage beim Vermieter, hat uns eine Sprecherin geantwortet, dass man "die Bestreifung des Kellerbereichs intensiviert habe". Zudem habe man die technische Überwachung ausgebaut und man stelle sicher, dass die Eingangstüren immer abschließbar seien. Leider könne dadurch ein erneuter Einbruch nicht gänzlich verhindert werden, wenn sich Dritte durch einfaches Klingeln Zutritt verschaffen, so die Sprecherin weiter. Bei unserem Besuch stand die Eingangstür jedoch offen, mit dem Hinweis, dass die Klingelanlage defekt sei und die Türe deshalb offen bleiben müsse. Klar ist, dass die Adler Group ihre Wohnungen in Duisburg verkaufen möchte und sich auf das Geschäft in Berlin und Umgebung konzentrieren wird. Wann der Verkauf endgültig über die Bühne geht, ist derzeit noch nicht bekannt.