Parkchaos an Sechs-Seen-Platte soll ein Ende haben
Veröffentlicht: Montag, 15.09.2025 11:02
Am beliebten Naherholungsgebiet Sechs-Seen-Platte in Duisburg könnten ab 2026 Parkgebühren eingeführt werden. Was ihr wissen müsst.

Schranke und Gebühren gegen Parkchaos
Das sommerliche Verkehrschaos an der Sechs-Seen-Platte kennt jeder Duisburger: Endlose Autoschlangen, genervte Anwohner und frustrierte Ausflügler, die vergeblich nach einem Parkplatz suchen. Die Bezirksvertretung Süd will dem Problem nun mit einer Parkraumbewirtschaftung begegnen.
Konkret geht es um einen 750 Meter langen Abschnitt des Kalkwegs zwischen der Straße Am See und dem Café Wolfssee. Hier soll ab 2026 das Parken kostenpflichtig werden. Eine Schranke soll zusätzlich die Zufahrt regeln - wer reinfahren will, kommt nur durch, wenn noch Parkplätze frei sind.
Regelung nur in den Sommermonaten
Die geplanten Maßnahmen sollen ausschließlich in den Sommermonaten gelten, wenn der Ansturm auf das beliebte Naherholungsgebiet am größten ist. SPD und Grüne sprechen in ihrem Antrag von einer "moderaten Erhebung von Parkgebühren" - wie hoch diese genau ausfallen sollen, ist noch nicht bekannt.
"Auf der Suche nach Parkplätzen, möglichst nah am Wasser, schiebt sich an den Wochenenden eine nicht abreißende Verkehrslawine durch das oft morgens schon komplett belegte Parkplatzareal", heißt es in der Begründung. Das Ergebnis sei ein "unzumutbares Verkehrschaos", unter dem besonders die Anwohner in Wedau leiden würden.
CDU befürchtet Verlagerung des Problems
Scharfe Kritik an den Plänen kommt von der CDU. Die Christdemokraten warnen davor, dass die Parkgebühren das Problem nur verlagern würden. "Eine Parkraumbewirtschaftung an dieser Stelle wird dazu führen, dass ein nicht unerheblicher Teil der Besucher der Sechs-Seen-Platte erst recht einen Parkplatz in den angrenzenden Wohngebieten suchen wird, um schlicht die Parkgebühren zu sparen", erklärt CDU-Ratsherr Thomas Mahlberg.
Die Befürchtung: Statt den Kalkweg zu entlasten, würden die Ausflügler künftig verstärkt in den Wohnstraßen der Umgebung parken. "Damit verlagert sich lediglich das Verkehrsproblem und wird zudem noch unnötig verschärft", sagt Mahlberg weiter.
Stadtrat muss noch zustimmen
Der Antrag von SPD und Grünen wurde mehrheitlich von der Bezirksvertretung Süd beschlossen. Das letzte Wort ist damit aber noch nicht gesprochen: Die endgültige Entscheidung über die Einführung von Parkgebühren liegt beim Duisburger Stadtrat. Erst wenn dieser zustimmt, können die Pläne tatsächlich umgesetzt werden.
Bis zur geplanten Einführung 2026 bleibt also noch Zeit für Diskussionen - und möglicherweise für alternative Lösungsvorschläge, die sowohl Anwohner als auch Ausflügler zufriedenstellen.