Indischer Konzern will Thyssenkrupp Steel kaufen

Der indische Konzern Jindal Steel will Deutschlands größten Stahlkonzern Thyssenkrupp Steel übernehmen. Thyssenkrupp hat heute ein unverbindliches Angebot vom indischen Unternehmen bekommen.

Indischer Konzern macht Thyssenkrupp Steel ein Angebot
© Stefan Arend / FUNKE Foto Service

Der indische Stahlriese Jindal Steel hat ein unverbindliches Übernahmeangebot für Thyssenkrupp Steel abgegeben. Deutschlands größter Stahlkonzern bestätigte am Dienstagmittag den überraschenden Vorstoß aus Indien.

Thyssenkrupp prüft Angebot intensiv

Das Management um Vorstandschef Miguel López kündigte eine gründliche Prüfung des Angebots an. Besonders im Fokus stehen dabei die wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit, die Fortführung der grünen Transformation sowie die Beschäftigung an den deutschen Stahl-Standorten, wie Thyssenkrupp mitteilte. López hatte zuvor den Konzernaufsichtsrat über das Interesse von Jindal Steel International an Thyssenkrupp Steel Europe informiert. Details zum finanziellen Umfang des Angebots wurden zunächst nicht bekannt.

IG Metall sieht Chancen für Beschäftigte

Die Gewerkschaft IG Metall reagierte grundsätzlich positiv auf den Übernahmeversuch. "Dass ein wachstumsorientierter Stahlkonzern wie Jindal Steel International als strategischer Investor bei Thyssenkrupp Steel einsteigen will, ist grundsätzlich eine gute Nachricht für unsere Beschäftigten", erklärte Jürgen Kerner, Zweiter Vorsitzender der IG Metall und Vize-Aufsichtsratschef von Thyssenkrupp.

Vorteile durch Rohstoffzugang und grüne Expertise

Kerner hob die strategischen Vorteile einer möglichen Übernahme hervor: Jindal Steel verfüge über einen eigenen Zugang zu Rohstoffen und Know-how in der grünen Transformation. Die Gewerkschaft zeigt sich bereit für konstruktive Gespräche über die Zukunft des Stahlstandorts Deutschland.

Entscheidung über Deutschlands Stahlindustrie

Mit der möglichen Übernahme steht eine wegweisende Entscheidung für die deutsche Stahlindustrie an. Thyssenkrupp Steel kämpft seit Jahren mit strukturellen Herausforderungen und dem teuren Umbau hin zu klimaneutraler Stahlproduktion. Ein starker internationaler Partner könnte dem Traditionsunternehmen neue Perspektiven eröffnen.

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