Einsatz gegen Clankriminalität in der Nacht
Veröffentlicht: Sonntag, 10.03.2024 12:40
Polizei, Steuerfahndung, Zoll, die Stadt Duisburg und die Staatsanwaltschaft sind in der Nacht gemeinsam gegen Clankriminalität vorgegangen. Innenminister Herbert Reul und Oberbürgermeister Sören Link haben den Einsatz begleitet.
Insgesamt haben die kooperierenden Behörden 23 Läden, unter anderem in Hamborn, Hochfeld und Beeckerwerth ins Visier genommen. Drogen, ein Teleskopschlagstock und mehrere illegale Spielautomaten sind sichergestellt worden. Sechs Betriebe sind geschlossen worden. Es hat über 40 Strafanzeigen gegeben und auch Fahrverbote wurden ausgesprochen
Unser Reporter konnte die Durchsuchung von zwei Objekten in Hamborn und Beeck begleiten. In Hamborn wurde ein Betrieb durchsucht, der offiziell als "Schankwirtschaft" angemeldet war. Schon die Fensterfront warb aber mit Glücksspiel. Im Keller fanden die Einsatzkräfte dann mehrere Spielautomaten, Kartenspieltische und eine Playstation 5, die so umgebaut war, dass nur durch den Einwurf von Bargeld gespielt werden kann. Bei den sichergestellten Spieltautomaten überprüfen die Ermittler, ob die Geräte offiziell angemeldet wurden und ob die sogenannten "Fungamer" nachträglich beeinflusst worden sind, sodass Gewinn- und Verlustwahrscheinlichkeit sich ändern.
"Täuschungseinsätze" bereits im Vorfeld
Bereits am Mittwoch hatten die Einsatzkräfte erste Kontrollen durchgeführt. Man sei davon ausgegangen, dass die Clans dann eher nicht mit weiteren Besuchen am Wochenende rechnen würden. Auch hier wurden mehrere Strafanzeigen gestellt, Drogen, Bargeld und Waffen sind sichergestellt worden.
Innenminister Reul: "Fangen nicht jedes Mal dicke Fische"
Große, behördenübergreifende Einsätze - hätte es früher so nicht gegeben. Das betonen alle Beteiligten. Inzwischen sei diese Art der Kooperation normal. Die großen Clanbosse sind den Behörden gestern nicht ins Netz gegangen. Innenminister Herbert Reul betont, dass man einen Kampf kämpfe, der noch Jahre andauern wird. Über Jahrzehnte gewachsene Strukturen, so Reul, lassen sich nicht in kurzer Zeit aufbrechen und auflösen. Er betont: "Bei der Bekämpfung der Clankriminalität brauchen wir einen langen Atem. Da fangen wir nicht jedes Mal die dicken Fische. Aber wir stören".
