Anwohner wehren sich gegen Parkgebühren

Parkgebühren sollen die Situation an der Sechs-Seen-Platte in den Sommermonaten entschärfen. Anwohner üben jedoch heftige Kritik.

Die Bezirksvertretung Duisburg-Süd hat Anfang September für Unmut gesorgt: Ab Sommer 2026 sollen die Parkstreifen am Kalkweg an der zur Sechs-Seen-Platte kostenpflichtig werden. Zudem soll es eine Zufahrtregelung per Schranke geben. Jetzt formiert sich Widerstand aus der Bürgerschaft.

"An der Lebensrealität vorbei"

In einer formellen Bürgeranregung, üben Wedauer Bürger scharfe Kritik an dem Beschluss vom 4. September 2025. Die Begründung der Politik, insbesondere der Verweis auf das Schützenfest, sei "wenig stichhaltig und nicht ausreichend fundiert".

Besonders verärgert zeigen sich die Anwohner über die fehlende Bürgerbeteiligung. Trotz zahlreicher Gespräche über die Parksituation - etwa im Rahmen der Initiative "Rettet die Sechs-Seen-Platte" oder bei Planungen zum neuen Stadtteil "Sechs-Seen-Wedau" - seien die betroffenen Wedauerinnen und Wedauer nicht informiert worden.

Soziale Folgen befürchtet

Die Kritiker warnen vor erheblichen Konsequenzen: Parkgebühren würden insbesondere sozial schwächere Bürger davon abhalten, das Naherholungsgebiet zu nutzen.

Zudem befürchten die Anwohner eine Verlagerung des Parkdrucks in die umliegenden Wohngebiete. Schon jetzt führe die Situation in den Sommermonaten zu erheblichen Belastungen - ein Problem, das sich mit der entstehenden Sechs-Seen-Wedau-Siedlung noch verschärfen werde.

Alternative Lösungsvorschläge

Statt Parkgebühren schlagen die Bürger alternative Maßnahmen vor:

  • Anwohnerparken für die betroffenen Gebiete
  • Shuttle-Service von der SchauinsLand-Reisen-Arena
  • Geschwindigkeitskontrollen zur Verkehrsberuhigung
  • Prüfung von "Anlieger frei"-Regelungen

Die Initiatoren betonen, dass diese Vorschläge als erste Impulse zu verstehen seien, um gemeinsam mit Fachleuten tragfähige Lösungen zu entwickeln.

Klare Forderungen an die Politik

Die Wedauer Bürger stellen drei konkrete Forderungen:

  1. Die sofortige Rücknahme des Beschlusses zur Parkraumbewirtschaftung
  2. Einen Bürgerdialog mit Oberbürgermeister Sören Link vor Ort
  3. Die Erarbeitung eines neuen, sozial und verkehrstechnisch ausgewogenen Maßnahmenpakets

Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, kündigen die Initiatoren eine Unterschriftenliste mit Unterstützern aus der Region an.

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