15 Jahre Suchthilfeverbund Duisburg
Veröffentlicht: Montag, 19.05.2025 13:20
Über 14.000 Kontakte werden jährlich betreut. Von der Historie bis zu den Zukunftsplänen - wir haben die Arbeit der Suchthilfe zusammengefasst.

Der Suchthilfeverbund Duisburg feiert sein 15-jähriges Bestehen und blickt auf eine beeindruckende Entwicklung zurück. Mit über 14.000 Kontakten jährlich und 32 Mitarbeitenden an fünf Standorten ist die Einrichtung zu einer zentralen Anlaufstelle für Suchtkranke in Duisburg geworden. Am 16. Mai wurde das Jubiläum mit der Verabschiedung der langjährigen Geschäftsführerin Dita Gomfers in den Ruhestand gefeiert.
Von der Gründung zum stadtweiten Netzwerk
Was im November 2009 als Zusammenschluss der Suchtvorbeugung des Jugendamtes, der Drogenberatung des Gesundheitsamtes und der Drogenhilfe des Diakoniewerks begann, hat sich zu einem umfassenden Hilfsangebot entwickelt. 2010 startete die Arbeit in den neuen Räumlichkeiten in Marxloh und Duisburg-Mitte. Heute verfügt der Verbund über ein ausgebautes Netz in der gesamten Stadt mit spezialisierten Angeboten für verschiedene Zielgruppen.
Wir müssen dort sein, wo sich die Zielgruppe aufhält,
erklärt Mustafa Arslan, Geschäftsführer des Suchthilfeverbundes. Der Fokus liegt auf niedrigschwelligen Hilfen für suchtkranke und wohnungslose Menschen, unter anderem durch die aufsuchende Arbeit der Streetwork-Teams.
Spezialisierte Hilfsangebote für alle Betroffenen
Besonders im Blick hat der Suchthilfeverbund seit 2013 Kinder aus suchtbelasteten Familien. Durch das Programm "FitKids" werden Kinder und ihre Familien gezielt unterstützt.
Ein Drittel der Kinder aus suchtkranken Familien entwickelt selbst eine Sucht, ein Drittel hat später mit psychischen Problemen zu kämpfen,
erläuterte die scheidende Geschäftsführerin Dita Gomfers.
Je kleiner die Kinder noch sind, desto wichtiger ist es, ihre Entwicklung zu begleiten.
Aktuelle Herausforderungen und Zukunftspläne
Die Mitarbeitenden müssen stets am Puls der Zeit bleiben, was Suchtmittel-Trends betrifft. Neben klassischen Drogen wie Alkohol und Cannabis kämpfen Jugendliche heute auch mit Mediensucht, Vapes und synthetischen Drogen. Das Präventions- und Fortbildungsprogramm ist entsprechend vielfältig gestaltet. Ein wichtiges Anliegen ist auch das Gedenken an die Drogentoten. Der Suchthilfeverbund veranstaltet regelmäßig öffentliche Gedenkfeiern in der Innenstadt. Im Jahr 2024 wurden in Duisburg 29 Personen gezählt, die aufgrund von Drogenkonsum gestorben sind. Die Statistik für 2024 zeigt die Bedeutung der Einrichtung: 1.286 Menschen haben die Beratungs- und Betreuungsangebote in Anspruch genommen, darunter 61 Angehörige und Bezugspersonen. 230 Personen stammen aus 41 verschiedenen Herkunftsländern. Besonders bemerkenswert: 342 minderjährige Kinder aus suchtbelasteten Familien wurden in den Beratungsstellen statistisch erfasst und erhielten Unterstützung.
Neue Projekte für 2026 geplant
Für die Zukunft sind mehrere wichtige Projekte in Planung:
- Eine Substitutionsambulanz
- Eine Außenstelle in Duisburg West/Rheinhausen
- Ein Drogenkonsumraum, der voraussichtlich 2026 eröffnet werden soll