Kleine Brillenbärin "Tia" geht auf Entdeckungstour
Veröffentlicht: Freitag, 11.07.2025 13:49
Mittlerweile streift das -Heiligabend 2024 geborene- Jungtier über die große Außenanlage. Zoogäste können die kleine Bärin aus verschiedenen Perspektiven beim Klettern, Baden und Spielen beobachten.

Heiligabend 2024 ist im Zoo Duisburg die kleine Brillenbärin "Tia" geboren. Jetzt ist sie groß genug, das Außengehege zu erkunden. Für die Zoogäste bieten sich somit ab sofort viele neue Möglichkeiten, den Nachwuchs aus verschiedenen Perspektiven zu beobachten.
"Aufzucht läuft wie aus dem Lehrbuch"
Revierleiter Mike Kirschner freut sich über die Entwicklung der kleinen Brillenbärin. „Sie ist neugierig, aufgeschlossen und gegenüber ihrer Mutter Huanca auch etwas vorwitzig“. Schrittweise hat sich in den vergangenen Monaten die Ernährung von Jungtier Tia umgestellt. Zunehmend frisst der Nachwuchs frisches Gemüse und hat eine Vorliebe für Weintrauben entwickelt. Auch Honigwaben stehen bei der Jungbärin hoch im Kurs. Parallel wird der Nachwuchs weiter gesäugt. „Die Weibchen versorgen ihre Jungtiere bis zu einem Alter von rund 2 ½ Lebensjahren mit Milch“, weiß Kirschner. Nach den ersten Lebenswochen in der Mutter-Kind-Außenanlage erkundet Tia an der Seite von Mutter Huanca nun das weitläufige Außenareal. Ab dem Spätsommer wird dann die Zusammenführung von Jungtier und Mutter mit Brillenbär-Männchen Pablo stattfinden – schrittweise, mit Fingerspitzengefühl und Weitsicht. Danach sollen alle drei Tiere gemeinsam über das naturnahe Areal streifen.
Darum heißen Brillenbären Brillenbären
Brillenbären verdanken ihren Namen ihrer auffälligen Gesichtszeichnung mit hellen Fellflecken oder Ringen um die Augen. Anhand dieser individuellen Gesichtszeichnungen lassen sich die Tiere voneinander unterscheiden – sie ist einzigartig, wie der Fingerabdruck eines Menschen. Ursprünglich leben Brillenbären in den Anden sowie vorgelagerten Gebirgszügen Kolumbiens, in Ecuador, Peru, Bolivien und dem westlichen Venezuela. Die Tiere sind, nach dem Tapir, die zweitgrößten Säugetiere Südamerikas und die einzige Bären-Art des Kontinents. Auf dem Speiseplan der bis zu 170 kg schweren Raubtiere stehen überwiegend Knollen, Wurzeln und Früchte sowie gelegentlich Eier, Vögel, Insekten und kleinere Säugetiere.
Zoo Duisburg engagiert sich in Ecuador
Brillenbären sind bedroht: Ihr Lebensraum wird immer kleiner und die Tiere leiden unter der Jagd. Deswegen stuft die Weltnaturschutzunion IUCN den Brillenbären als ‚gefährdet‘ ein und führt ihn auf der sogenannten ‚Roten Liste‘. Um den Schutz von Brillenbären in Ecuador zu unterstützen, fördert der Zoo Duisburg die Arbeit von Naturschützern im Tapichalaca-Reservat mit dem Ziel, das Reservat auszudehnen und mehr sicheren Lebensraum für Brillenbären zu schaffen. Von der Ausdehnung des Reservates profitieren neben den Bären auch weitere Tierarten. Zu ihnen gehören beispielsweise Pumas, Bergtapire sowie Amphibien- und Vogelarten.