Venator Germany meldet Insolvenz an: Chemiestandort in Duisburg betroffen
Veröffentlicht: Montag, 08.09.2025 05:06
Der Chemiekonzern Venator Germany GmbH hat beim Amtsgericht Duisburg einen Insolvenzantrag gestellt. Grund sind fehlende liquide Mittel nach der Pleite der britischen Konzernmutter Venator UK. Die Mitarbeiter sollen weiterarbeiten und erhalten Insolvenzausfallgeld.

Der Chemiekonzern Venator Germany hat Insolvenz angemeldet. Die Firma aus Duisburg kann nach der Pleite ihrer britischen Konzernmutter ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen. Geschäftsführer Francesco Pacini informierte die Belegschaft am Donnerstag über die schwierige Lage. Durch die Insolvenz der Venator-Gruppe verfüge das deutsche Tochterunternehmen nicht mehr über ausreichend Geld, um seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Der Insolvenzantrag wurde bereits am 4. September beim zuständigen Gericht eingereicht. Das Unternehmen hat keinen Zugriff mehr auf den konzernweiten "Cash-Pool" für Verbindlichkeiten. Gleichzeitig bleiben aber die Einnahmen des deutschen Standorts vor Ort.
Betriebsrat sieht Chancen trotz Krise
Der Betriebsrat um Uwe Sova zeigt sich trotz der Unsicherheit optimistisch. In einem Schreiben an die Mitarbeiter betont er, dass sich für den Standort "aufgrund des derzeitigen Ausblicks auch eine Chance bietet, positiv aus dem Insolvenzverfahren herauszugehen". Die Arbeitnehmervertretung ruft die Belegschaft dazu auf, sicher, motiviert und fokussiert weiterzuarbeiten. Das Insolvenzverfahren sei zunächst ein rechtlicher Vorgang, der durch die Liquiditätslücke entstanden sei.
Gehälter über Insolvenzausfallgeld gesichert
Eine wichtige Entlastung für die Beschäftigten: Die Gehälter sind für die nächsten drei Monate über das Insolvenzausfallgeld der Bundesagentur für Arbeit abgesichert. Dieses staatliche Programm überbrückt Lohnausfälle während Insolvenzverfahren. Eine Mitarbeiterversammlung soll zeitnah stattfinden. Dabei werden die Geschäftsführung und der vom Gericht bestellte vorläufige Insolvenzverwalter über die nächsten Schritte informieren.
Weitere Entwicklung ungewiss
Wie es mit dem Duisburger Standort langfristig weitergeht, bleibt offen. Der Betriebsrat gibt sich kämpferisch und ist "der festen Überzeugung, dass wir auch diese schwierige Situation gemeinsam meistern und anschließend gestärkt aus dem Insolvenzverfahren hervorgehen".