So kann man Vögel schützen – Tipps vom Duisburger Förster
Veröffentlicht: Mittwoch, 05.03.2025 16:39
Auf verschiedene Arten versuchen wir, die Wildtiere in ihrem Alltag zu unterstützen. Nicht alles davon ist aber wirklich hilfreich. Stadtförster Stefan Jeschke klärt darüber auf, was man beim Schutz von Vögeln beachten sollte.

Eine Futterstation im Garten oder auf dem Balkon – das haben viele Menschen, auch in Duisburg. Grundsätzlich eine gute Sache, aber nur im Winter, sagt Stadtförster Stefan Jeschke: „Sobald die Schneedecke weg ist und Beeren an den Sträuchern hängen, sollten man die Wildtiere nicht mehr füttern." Denn sonst werden sie von uns abhängig und kümmern sich nicht mehr von selbst um die Futtersuche. Ein natürlicher Prozess, der verheerende Folgen mit sich ziehen kann. Wenn ich jeden Tag einen Teller mit Essen fertig auf den Tisch gestellt bekommen würde, dann würde ich vermutlich auch nicht mehr einkaufen gehen und mich jeden Abend an den Herd stellen.
Eine weitere beliebte Ergänzung im Garten: Nistkästen. Auch das findet Jeschke an sich eine gute Idee. Er weist aber darauf hin, das Vogelhaus gründlich zu reinigen, nachdem eine Vogelfamilie sich dort eingenistet hat und wieder weitergezogen ist. Ansonsten droht der nächsten Vogelfamilie, die sich dort ihr Nest bauen möchte, eine Ansteckung mit Überbleibseln der Vorgänger. Gerade für Jungvögel können diese Parasiten ein Ärgernis sein.
Ansonsten rät Jeschke den Garten hinten raus auch einfach mal etwas wilder wachsen zu lassen. Gerade Disteln und Stauden bieten eine gute Nahrungsquelle und Unterschlupf für Vögel, Igel und Co.
Do:
- Füttern im Winter | ABER: Sobald sich die Tiere wieder selbst versorgen können, sollte man mit dem Füttern aufhören (meist zum Frühlingsanfang)
- Vogelhäuser für Nester | ABER: Nach jeder Vogelfamilie gründlich reinigen
- Den Garten einfach mal wachsen lassen und der Natur ihren Raum geben
Don't:
- Das ganze Jahr lang füttern
- Haare von Hund und Katze einfach so draußen rumliegen lassen
Ab und zu müssen die Vierbeiner bei uns zuhause auch mal gekämmt werden. Viele machen das draußen, um die Haare danach nicht in der Wohnung oder im Haus zu haben. Das kann aber schlimme Folgen für Vögel und insbesondere die Jungtiere haben. Durch das warme Unterfell werden besonders Hundehaare gerne von Vögeln gesammelt, um daraus ein Nest zu bauen. Diese Haare können sich aber um die schmalen Beine der Tiere wickeln, was dazu führt, dass ihr Bewegungsvermögen eingeschränkt wird. Teilweise verenden die Vögel auch daran, wenn sie sich selbst nicht mehr von den Haaren befreien können.
Stadtförster Stefan Jeschke rät deshalb, die ausgekämmten Haare auf dem Komposthaufen zu entsorgen oder zumindest nach ganz unten in einen Mülleimer zu stecken: „Da würden sie den Tieren einen großen Gefallen mit tun.“