Berliner Brücke in Duisburg darf neu gebaut werden
Veröffentlicht: Freitag, 16.05.2025 12:37
Die marode Berliner Brücke kann endlich erneuert werden. Erstmal aber nur teilweise.

Das Fernstraßenbundesamt hat am Donnerstag (15.05.) grünes Licht für den dringend benötigten Neubau der Berliner Brücke auf der A59 gegeben und eine vorläufige Anordnung erlassen. Die Genehmigung beschränkt sich jedoch ausschließlich auf den südlichen Teil zwischen dem Kreuz Duisburg und der Stadtparkbrücke in Meiderich. Am nördlichen Teil ab Meiderich dürfen vorerst nur Bauvorbereitungen, wie die Suche nach Weltkriegsbomben, stattfinden - kein Neubau. Bis mindestens Januar 2027 bleibt dieser Bereich unangetastet, was Zeit für die Entscheidung über den weiteren Verlauf lässt.
Akute Brückenschäden erzwingen schnelles Handeln
Der Handlungsdruck ist dennoch enorm. Im Oktober 2023 stellte die Autobahn GmbH "erhebliche Mängel an der Tragfähigkeit" fest und sperrte die Brücke für Lkw ab 40 Tonnen. Die 1824 Meter lange Konstruktion, eine der längsten Straßenbrücken Deutschlands, weist in ihren Stahlteilen hunderte Risse auf. Bis maximal 2029 darf die Brücke noch befahren werden, danach wäre es zu gefährlich.
Jahrelanger Konflikt um die Ausbaupläne der A59
Während die Autobahn GmbH einen durchgehenden 6,7 Kilometer langen Ausbau zwischen dem Kreuz Duisburg und Marxloh anstrebt, fordert die Stadt eine Zweiteilung des Verfahrens: erst die dringende Brückenerneuerung, dann eine sorgfältige Abwägung zwischen Hochtrasse oder teilweise unterirdischer Führung für den nördlichen Abschnitt. Die Autobahn GmbH hatte daraufhin im März eine Studie veröffentlicht, nach der ein Autobahntunnel rund 2,3 Milliarden Euro teurer wäre als eine Hochlage, bei zwölf statt sechs Jahren Bauzeit.