Weitere Anklagen nach Rocker-Schießerei in Hamborn

Mehr als drei Jahre nach der schweren Auseinandersetzung am Hamborner Altmarkt hat die Staatsanwaltschaft fünf weitere Männer angeklagt. Sie sollen nach der Schießerei einen Dönerladen verwüstet haben.

© Frank Oppitz / FUNKE Foto Services

Die Staatsanwaltschaft Duisburg hat Anklage gegen fünf mutmaßliche Mitglieder der Hells Angels erhoben. Den Männern im Alter zwischen 27 und 54 Jahren wird besonders schwerer Landfriedensbruch vorgeworfen. Sie sollen im Mai 2022 nach einer Schießerei einen Dönerladen am Duisburg-Hamborner Altmarkt verwüstet haben, wie ein Landgerichtssprecher bestätigte. Die Angeklagten befinden sich auf freiem Fuß. Über die Eröffnung eines weiteren Prozesses ist noch nicht entschieden worden.

Rivalitäten um Dönerladen führten zu Gewaltausbruch

Am 4. Mai 2022 war es zu einer schweren Auseinandersetzung zwischen rund 100 Mitgliedern des Motorradclubs Hells Angels und einer türkisch-libanesischen Großfamilie gekommen. Hintergrund des Konflikts waren möglicherweise Rivalitäten um die Vorherrschaft an dem Dönerladen, der von einem Familienmitglied betrieben wurde. Bei der Auseinandersetzung fielen zahlreiche Schüsse, mehrere Menschen wurden getroffen. Die Polizei fand bei Durchsuchungen bei zwei der jetzt Angeklagten unter anderem Pistolen.

Bereits erste Verurteilungen erfolgt

Das Duisburger Landgericht hatte wegen der Schießerei bereits 2024 zwei Männer zu Haftstrafen verurteilt - jeweils einen Rocker und ein Mitglied der Großfamilie. Die neuen Anklagen zeigen, dass die Ermittlungen zu dem spektakulären Vorfall in der Duisburger Innenstadt weiter andauern. Der Fall hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt und die Diskussion über organisierte Kriminalität in deutschen Städten angeheizt.

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