Unterwasserrugby beim Duisburger SSC
Veröffentlicht: Mittwoch, 16.04.2025 16:00
Rugby unter Wasser? Wir stellen euch bei Radio Duisburg Sportarten vor, die sonst nicht unbedingt im Mittelpunkt stehen. Heute: Unterwasserrugby.

Rugby mal anders: Beim Unterwasserrugby geht es um mehr als nur Ausdauer – die Sportler brauchen auch einen langen Atem. In drei bis vier Metern Tiefe kämpfen die Spieler mit fast allen Mitteln um den Ball. Wer diesen skurrilen Sport als Zuschauer von der Wasseroberfläche aus beobachtet, hat fast das Gefühl, einen Schwarm Fische zu sehen, der sich auf das Futter stürzt. Seit Ende der 70er-Jahre wird in Duisburg bereits Unterwasserrugby gespielt. Der Duisburger SSC hat es sogar bis in die Bundesliga geschafft. Das Besondere an diesem Sport: Unter Wasser kann von allen Seiten, also dreidimensional, angegriffen werden.
Regeln und Fakten zum ungewöhnlichen Tauchsport
Unterwasserrugby ist ein Tauchsport, bei dem die Spieler ihre Luft anhalten müssen. Mindestens 45 Sekunden muss ein Spieler durchhalten. "An sich ist es ganz einfach", erklärt Phillip Wugk, einer der Spieler im DSSC:
- Tiefe: Gespielt wird in einer Tiefe von drei bis vier Metern.
- Tor: Am Boden des Beckens wird jeweils ein Korb auf den gegenüberliegenden Stirnseiten montiert.
- Teamgröße: Ein Team besteht aus 12 Spielern, davon sind sechs im Wasser und sechs auf der Auswechselbank.
- Wechsel: Es wird wie beim Eishockey fliegend gewechselt.
- Spielzeit: Ein Spiel besteht aus zwei Runden mit jeweils 15 Minuten.
- Ziel: Den Ball in den Korb der gegnerischen Mannschaft befördern.
Das Unterwasserrugby Outfit
Für Unterwasserrugby benötigen die Spieler spezielle Ausrüstung. Dazu gehören eine Taucherbrille, die für klare Sicht unter Wasser sorgt, sowie eine Badekappe, die das Haar im Zaum hält und die Passform der Brille verbessert. Schwimmflossen ermöglichen schnelle Bewegungen durch das Wasser, während eng anliegende Badekleidung dafür sorgt, dass nichts verrutscht und die Spieler sich frei bewegen können.
Weniger Schmerzen als beim Feldrugby
Spieler Jürgen ist schon Rentner und sagt ganz klar: "Ich mache den Sport seit 40 Jahren, ich habe keine schweren Verletzungen jemals gehabt, das Wasser federt jegliche Art von Gewalt ab, und beim Fußball und Handball passiert viel, viel mehr." Alle vier Schiedsrichter und die Spieler sind sich einig, dass schwere Verletzungen nur extrem selten vorkommen. Bevor das Spiel startet, werden tatsächlich auch bei jedem Teammitglied die Fingernägel kontrolliert, denn die dürfen weder zu lang noch spitz sein. Kratzen, Haare ziehen oder beißen sind absolut nicht erlaubt, genauso wenig wie Angriffe auf das Equipment der Spieler.
Keine Geschlechtertrennung in der Mannschaft
Eine Geschlechtertrennung gibt es beim Unterwasserrugby nicht. Reine Frauenmannschaften gibt es zwar, aber in der Regel spielen auch Frauen in den Männerteams mit. "Es wird schon auch auf die Frauen geachtet", sagt Olivia. Ursprünglich war sie genauso planlos wie die meisten, als sie ihren Freund Fritz die ersten Male bei den Spielen begleitet hat. Mittlerweile ist ihr Interesse geweckt, deshalb trainiert sie jetzt auch schon, um bald im Team mitzuspielen. Auch die neunjährige Fabienne übt schon das Tauchen, um zukünftig mitzuspielen. Papa Denis und Opa Jürgen sind beide Spieler im DSSC und große Vorbilder.