Sana und Bethesda Krankenhaus in Duisburg schließen sich zusammen
Veröffentlicht: Donnerstag, 21.08.2025 11:30
Die Sana Kliniken und das Evangelische Krankenhaus BETHESDA gehen ab 2026 gemeinsame Wege.

Aus Sana und Bethesda wird ein neuer Maximalversorger. Der trägerübergreifende Zusammenschluss schafft einen der größten Klinikverbunde am Niederrhein und versorgt künftig über 120.000 Patienten jährlich.
Erster Zusammenschluss im Rahmen der NRW-Krankenhausreform
Zum 1. Januar 2026 vereinen sich die Sana Kliniken Duisburg mit ihren Standorten in Wedau und Rheinhausen sowie das Evangelische Krankenhaus BETHESDA in Hochfeld unter einem Dach. Die neue Sana Bethesda Duisburg GmbH markiert den ersten trägerübergreifenden Klinikzusammenschluss in Nordrhein-Westfalen seit Beginn der Krankenhausreform. "Damit setzen wir gemeinsam ein starkes Zeichen für eine moderne, zukunftsfähige Gesundheitsversorgung", erklärt Thomas Lemke, Vorstandsvorsitzender der Sana Kliniken AG. Die Kooperation sei ein strukturelles und medizinisch-strategisches Bekenntnis zu Duisburg und seiner Bevölkerung. Franz Hafner, Geschäftsführer des Evangelischen Klinikums Niederrhein, betont die regionale Bedeutung: "Der Zusammenschluss verbindet die Stärke eines großen Trägers mit der regionalen Verwurzelung und dem diakonischen Gedanken des BETHESDA."
Komplexe Beteiligungsstruktur sichert gemeinsame Verantwortung
Die Sana Kliniken Duisburg übernehmen 60 Prozent der Anteile am BETHESDA, während sich das Evangelische Klinikum Niederrhein mit 24 Prozent an der neuen Trägergesellschaft beteiligt. Die Stadt Duisburg bleibt wie bisher mit einem Prozent beteiligt. Oberbürgermeister Sören Link wertet den Zusammenschluss als "Glücksfall für ganz Duisburg". Arbeitsplätze blieben erhalten und die wohnortnahe Gesundheitsversorgung verbessere sich. "Eine gemeinsame Trägerverantwortung von privat, kirchlich und kommunal ist einmalig", so Link.
Klinikneubau und schrittweise Integration geplant
Der gesellschaftsrechtliche Zusammenschluss erfolgt bereits zum 1. September 2025. Zum Jahresbeginn 2026 wechseln dann die BETHESDA-Mitarbeitenden in den gemeinsamen Krankenhausbetrieb. Ein Klinikneubau am Standort Wedau soll ab 2027 realisiert werden - vorbehaltlich der Unterstützung durch das Land NRW. Bis Ende 2026 wird das medizinische Gesamtangebot schrittweise am Standort Wedau gebündelt.
Medizinische Schwerpunkte werden neu strukturiert
Am Standort Wedau entsteht ein modernes Zentrum für Akut- und Spezialmedizin mit Schwerpunkten in Neurologie, Geburtshilfe, Pneumologie, Onkologie, Geriatrie und kardiovaskulärer Versorgung. Das Bertha-Krankenhaus bleibt als Zentrum für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik bestehen. "Unser Ziel ist eine enge medizinische Zusammenarbeit im Sinne der Patienten", erklärt Ines P. Grunewald, Geschäftsführerin der Sana Kliniken Duisburg. Durch die Verbindung beider Häuser entstehe ein vernetztes Versorgungsangebot, das medizinische Kompetenz dort stärke, wo sie gebraucht werde.
Sana setzt Expansionskurs fort
Für die Sana Kliniken ist Duisburg der dritte große Schritt in der Transformation der deutschen Kliniklandschaft binnen eines Jahres. Nach der Übernahme der bayerischen Regiomed-Kliniken Ende 2024 und der Muldentalkliniken in Sachsen im Frühjahr 2025 wächst der Konzern auf über 43.000 Mitarbeitende und versorgt mehr als vier Millionen Patienten deutschlandweit. Der neue Klinikverbund schließt auch Versorgungslücken in der Region - etwa in der Geburtshilfe - und hält alle vom Gesundheitsministerium NRW positiv beschiedenen Leistungsgruppen beider Häuser vor.