Radikaler Umbau: Thyssenkrupp plant Ausgliederung der Geschäftsbereiche
Veröffentlicht: Montag, 26.05.2025 15:38
Thyssenkrupp plant radikalen Umbau: Der Industriekonzern will seine Geschäftsbereiche in den kommenden Jahren ausgliedern und teilweise an die Börse bringen. Das ist bisher bekannt.

Der Industriekonzern Thyssenkrupp mit Sitz in Duisburg und Essen steht vor einer grundlegenden Umstrukturierung. Der Vorstand plant, das Unternehmen in eine Art Holding umzubauen, bei der die einzelnen Geschäftsbereiche in den kommenden Jahren schrittweise eigenständig werden und an die Börse gehen sollen.
Mehrheit der Anteile bleibt erhalten – Ausnahme Stahlgeschäft
Laut einer aktuellen Pressemitteilung will Thyssenkrupp in allen Geschäftsbereichen mit Ausnahme des Stahlgeschäfts die Mehrheit der Anteile behalten. Das soll es ermöglichen, dass externe Investoren sich an den einzelnen Sparten beteiligen können. Das Stahlgeschäft soll wie schon länger angekündigt zu 50 Prozent an einen Investor verkauft werden soll.
Marine Systems: Börsengang noch in diesem Jahr geplant
Der Geschäftsbereich Marine Systems soll schon in diesem Jahr an die Börse gehen. Die geplante Umstrukturierung solle die unternehmerische Flexibilität erhöhen und gleichzeitig Investoren die Möglichkeit geben, sich an einzelnen Geschäftsbereichen zu beteiligen, erklärt Miguel López, Vorstandsvorsitzender der thyssenkrupp AG. Bis Ende September will der Vorstand dem Aufsichtsrat ein Konzept präsentieren.
Unklarheit beim Stellenabbau
Was der Umbau für die weltweit 96.000 Mitarbeitenden bedeutet, ließ ThyssenKrupp bislang offen. Von einem weiteren Stellenabbau ist in der Pressemitteilung nicht die Rede. Laut einem Artikel in der Bild-Zeitung soll die Zentrale in Essen aber von aktuell 500 auf 100 Mitarbeiter verkleinert werden. Außerdem seien weitere Stellenstreichungen in der Verwaltung mit etwa 1.000 Beschäftigten geplant.
Das macht Thyssenkrupp
Thyssenkrupp ist ein Industrieunternehmen, das in verschiedenen Geschäftsfeldern aktiv ist. Die fünf Hauptbereiche und einige ihrer typischen Produkte im Überblick:
- Steel Europe (Produktion von Rohstahl, Spezialstählen sowie verarbeiteten Stahlprodukten)
- Marine Systems (Bau und Entwicklung von U-Booten)
- Automotive Technology (Herstellung von Antriebswellen, Kupplungen und weiteren Komponenten für die Automobilindustrie
- Decarbon Technologies (Entwicklung und Produktion von Elektrolyseuren – Geräten, die mittels Strom Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff aufspalten, um grüne Energien zu fördern)
- Materials Services (Handel mit einer breiten Palette an Materialien wie Stahl, Edelstahl, Aluminium, Kunststoffen und Rohstoffen)