PFAS-Belastung in NRW-Gewässern sinkt – Umweltziel aber noch nicht erreicht
Veröffentlicht: Montag, 30.06.2025 05:27
Die Konzentration der umweltschädlichen „Ewigkeitschemikalien" PFAS in nordrhein-westfälischen Flüssen und Bächen geht zurück. Trotz der positiven Entwicklung liegen die Werte noch deutlich über den angestrebten Umweltstandards, wie das Landesamt für Umwelt (Lanuk) in Duisburg mitteilte.

Die Belastung der Gewässer in NRW mit den schwer abbaubaren PFAS-Chemikalien geht zurück. Das zeigen neue Messungen des Umwelt-Landesamtes. Die angestrebten Grenzwerte werden aber noch nicht erreicht, so die Behörde am Freitag (27.06.) bei ihrer Jahrespressekonferenz in Duisburg. PFAS werden auch "Ewigkeitschemikalien" genannt, weil sie extrem lange in der Umwelt bleiben und sich im menschlichen Körper anreichern können.
Deutlicher Rückgang an Rhein und Ruhr gemessen
An der Ruhr konnte seit 2006 eine kontinuierliche Verbesserung der Wasserqualität erreicht werden. Die PFOS-Konzentration an den Messstationen Fröndenberg und Mülheim-Kahlenberg sank von ursprünglich 20 bis 30 Nanogramm pro Liter auf aktuell etwa 3 Nanogramm im Jahresdurchschnitt. Ähnliche Fortschritte zeigen sich am Rhein: In Bad Honnef und Kleve wurden im Jahresschnitt 2,5 Nanogramm gemessen. Die angestrebte Umweltqualitätsnorm liegt jedoch bei nur 0,65 Nanogramm pro Liter – ein Ziel, das noch in weiter Ferne liegt.
Was sind PFAS und warum sind sie gefährlich?
PFAS steht für per- und polyfluorierte Alkylverbindungen – eine Gruppe von etwa 10.000 verschiedenen chemischen Verbindungen. Sie werden in Löschschäumen, Beschichtungen und speziellen Verpackungen eingesetzt.
Die Chemikalien haben ihren Beinamen „Ewigkeitschemikalien" nicht ohne Grund: Aufgrund ihrer extremen Stabilität bauen sie sich in der Umwelt praktisch nicht ab. Stattdessen reichern sie sich über Jahre in Gewässern, Böden und Organismen an. Viele PFAS gelten als giftig und krebserregend.
Prävention statt nachträglicher Sanierung
Die nachträgliche Reinigung von PFAS-belasteten Gewässern und Böden ist extrem aufwendig und kostspielig. Daher setzt das Land auf Prävention an der Quelle. Ein wichtiger Schritt soll die geplante EU-weite Begrenzung von PFAS in Feuerlöschschäumen werden, die laut Lanuk in Kürze erwartet wird. Die Entwicklung zeigt: Der Kampf gegen die Ewigkeitschemikalien zeigt erste Erfolge, doch bis zum Erreichen unbedenklicher Werte ist noch ein weiter Weg zu gehen.