LZPD räumt Fehler bei teuren Anschaffungen ein
Veröffentlicht: Mittwoch, 13.08.2025 10:58
Das Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD) gibt Versäumnisse bei der Erstausstattung ihres "Innovation Lab" in Duisburg zu.

Eine Kaffeemaschine für mehr als 14.000 Euro und Designer-Sofas für 6.000 Euro - Nach scharfer Kritik des Landesrechnungshofs will die Behörde ihre internen Prozesse überarbeiten.
Selbstkritik nach Rechnungshof-Bericht
"Mit einem Abstand von vier Jahren müssen einige Beschaffungen heute auch von uns kritisch hinterfragt werden", erklärt ein LZPD-Sprecher gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Die Polizeibehörde reagiert damit auf den Jahresbericht des Landesrechnungshofs, der eine "völlig ausufernde Kostenentwicklung" bei der Einrichtung des Innovation Labs 2021 bemängelt hatte. Der Rechnungshof hatte besonders teure Einzelanschaffungen kritisiert: eine Kaffeemaschine für 14.600 Euro, eine Einbauküche für 35.000 Euro und Videokonferenztechnik für 3,7 Millionen Euro. "Nicht alles, was vergaberechtlich zulässig ist, ist auch wirtschaftlich vertretbar", hieß es in dem Bericht.
Designer-Sofas statt einfacher Stühle
Besonders kurios: Was der Rechnungshof als "zwei Stühle für Videokonferenzboxen" für je 6.000 Euro auflistete, entpuppt sich als Designer-Möbel der renommierten Firma Vitra. "Diese Möbel werden im Willkommens- sowie Tagungsbereich verwendet", stellt der LZPD-Sprecher klar. Es handelt sich um Sessel und Sofas aus der Reihe "Alcove Work" - nicht um gewöhnliche Bürostühle.
Prozesse sollen verbessert werden
Die Polizeibehörde zeigt sich einsichtig: "Natürlich sind wir als LZPD NRW auch kritikfähig und nehmen den Jahresbericht des LRH sehr ernst." Aus Sicht der Behörde ging es dem Landesrechnungshof "im Kern um die Begründung und die Dokumentation der Beschaffungen und nicht immer um die Beschaffungen als solche".
Optimierung bereits eingeleitet
Das LZPD hat bereits Konsequenzen gezogen und "eine Optimierung der internen Prozesse eingeleitet, um die entsprechenden Anforderungen zukünftig besser zu erfüllen". Die Behörde will damit sicherstellen, dass künftige Anschaffungen besser dokumentiert und begründet werden. Der Fall zeigt exemplarisch die Herausforderungen öffentlicher Einrichtungen beim Spagat zwischen modernen Arbeitsplätzen und wirtschaftlichem Umgang mit Steuergeldern.