Loveparade-Stiftung löst sich auf: Form des Gedenkens ändert sich
Veröffentlicht: Freitag, 18.07.2025 05:10
15 Jahre nach der verheerenden Massenpanik bei der Loveparade schließt sich ein wichtiges Kapitel der Aufarbeitung. Die Stiftung "Duisburg 24.7.2010" löst sich auf. Das Gedenken an die 21 Todesopfer und über 500 Verletzten soll in neuer Form weiterleben.

Am 24. Juli jährt sich die Loveparade-Katastrophe zum 15. Mal. Zur Gedenkfeier werden Angehörige aus Deutschland, den Niederlanden, Italien, Spanien, China und Australien erwartet. Die Gedenkfeier wird letztmalig in der Verantwortung der 2015 gegründeten „Stiftung Duisburg 24.7.2010" organisiert, die nach dem Ablauf von zehn Jahren satzungsgemäß aufgelöst wird. Die "Nacht der 1.000 Lichter", die seit Jahren am Vorabend des Jahrestags stattfindet, wird am kommenden Mittwoch zum letzten Mal in gewohnter Form durchgeführt.
Gedenken wird in neuer Form fortgeführt
Die Stadt Duisburg übernimmt künftig die Verantwortung für die Gedenkstätte am Unglücksort und die jährlichen Gedenkveranstaltungen. In welcher Form das Gedenken weitergeführt wird, wie die Rahmenbedingungen aussehen werden, steht zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht fest. Sicher ist aber, dass es auch die Andachten für Angehöre in der Salvatorkirche, nach Absprache mit dem evangelischen Kirchenkreis, weiterhin geben wird. Denn die Angehörigen hätten deutlich gemacht, wie wichtig ihnen ein würdiger Rahmen für die Erinnerung bleibt, heißt es von den Verantwortlichen der Stiftung.
Neue QR-Codes an der Gedenkstätte
Um künftige Besucher der Gedenkstätte über die Geschehnisse während und nach der Loveparade 2010 zu informieren, wurde ein dokumentarischer Überblick der Ereignisse zusammengestellt, der mittels QR-Code in drei Sprachen übers Internet abgerufen werden kann. Der Code befindet sich an zwei Tafeln, die kürzlich an der Gedenkstätte angebracht wurden und kann per Smartphone gescannt werden.
Die Gedenkveranstaltung zum 15. Jahrestag
Das Gedenken beginnt am 24.Juli um 16.45 Uhr. Die musikalische Begleitung übernimmt Jupp Götz. Der lokale Fernsehsender „Studio 47" wird, wie bereits in den letzten Jahren, die Gedenkfeier live übertragen.
Am Abend zuvor organisiert der Verein „Bürger für Bürger" die „Nacht der 1000 Lichter". Beide Veranstaltungen sind öffentlich.
Die Loveparade Katastrophe vor 15 Jahren
- Bei dem Festival in Duisburg war es am 24. Juli 2010 am einzigen Ein- und Ausgang zu einem tödlichen Gedränge gekommen.
- 21 Menschen starben, mehr als 500 wurden verletzt.
- Trotz zahlreicher Expertengutachten, die gravierende Mängel bei Planung und Genehmigung aufzeigten, blieb die juristische Aufarbeitung ohne Verurteilungen.
- In einem langen Gerichtsprozess wurde festgestellt, dass eine "Vielzahl von Umständen" zu der Katastrophe geführt habe – ohne einzelne Verantwortliche zu benennen.