Drogenplantage in Duisburger Ex-Nachtclub
Veröffentlicht: Freitag, 16.05.2025 04:58
Drogenhändler haben in der Duisburger Innenstadt eine professionelle Cannabis-Plantage betrieben. Das Landgericht Duisburg verhängte nun gegen drei Haupttäter mehrjährige Gefängnisstrafen für den Betrieb der Indoor-Anlage im ehemaligen "Scotch Club".

Das Landgericht Duisburg hat drei Männer zu mehrjährigen Haftstrafen wegen Drogenhandels verurteilt. Die Beschuldigten – ein 40-jähriger Duisburger, ein gleichaltriger Bochumer und ein 32-Jähriger mit letztem Wohnsitz in Großbritannien – erhielten Freiheitsstrafen zwischen vier Jahren und vier Monaten sowie sechs Jahren. Die Verurteilten hatten gestanden, an einer großangelegten Indoor-Marihuana-Plantage beteiligt gewesen zu sein. Das Besondere: Der Anbau erfolgte in den Räumen der ehemaligen Gaststätte "Scotch Club" an der Claubergstraße.
Fast 900 Cannabis-Pflanzen beschlagnahmt
Bei einer Razzia im September 2023 stellte die Polizei in den Räumlichkeiten des früheren Nachtclubs knapp 900 Marihuana-Pflanzen sicher. Die professionelle Anlage war über einen längeren Zeitraum in den Jahren 2022 und 2023 betrieben worden. Alle drei Haupttäter legten im Verlauf des umfangreichen Prozesses zumindest teilweise Geständnisse ab. Das Verfahren erstreckte sich über insgesamt 36 Verhandlungstage.
Verfahren gegen weitere Angeklagte bereits abgeschlossen
Der Prozess hatte im Oktober 2024 mit ursprünglich sieben Angeklagten begonnen. Im Laufe des Verfahrens wurden jedoch mehrere Fälle abgetrennt und separat abgeschlossen:
- Gegen einen 38-jährigen Mann aus Duisburg-Ruhrort wurde das Verfahren ohne Auflagen eingestellt
- Eine 31-jährige Frau aus Düsseldorf kam mit einer Geldstrafe davon
- Ein 45-Jähriger erhielt eine Bewährungsstrafe
- Ein 25-jähriger Düsseldorfer wurde zu 40 Monaten Haft verurteilt
Drahtzieher bleibt unbekannt
Trotz des umfangreichen Verfahrens konnte die Staatsanwaltschaft den mutmaßlichen Kopf der Organisation nicht identifizieren. Die Ermittler gingen davon aus, dass einer der sieben Angeklagten – alle mit albanischen Wurzeln – der Boss des kriminellen Netzwerks sein müsse. Diese Annahme bestätigte sich jedoch nicht. Von dem eigentlichen Drahtzieher kennt die Justiz bis heute nur den digitalen Decknamen. Die Ermittlungen zu den Hintermännern dauern an.