Der Wald in NRW leidet immer mehr
Veröffentlicht: Montag, 25.11.2019 10:27
Der Zustand der Wälder in NRW hat sich weiter verschlechtert. Aktuell zeigt nur jeder fünfte Baum keine Schäden. Diese Daten hat Landes-Umweltministerin Heinen-Esser in Düsseldorf vorgestellt.
Besonders betroffen ist die Fichte. In manchen Gebieten NRWs löst sich der Fichtenbestand fast vollständig auf. Aber auch die Eiche leidet: Nur 15 Prozent aller Eichen sind gesund. Die Lage sei besorgniserregend sagt NRW-Umweltministerin Heinen-Esser. Ursache für den schlechten Zustand ist im Kern der Klimawandel und die Folgen: Schädlinge können sich besonders gut vermehren, die beiden letzten Sommer waren sehr heiß und trocken - dazu kommen heftige Stürme, die den maroden Bäumen den Rest geben. Das Land NRW zahlt in den kommenden zehn Jahren insgesamt 100 MIllionen Euro, um die Wälder zu erneuern - zum Teil mit Baumarten, die robuster sind, als die bisherigen.
Die Lage der wichtigsten Baumarten
Die EICHE ist aufgrund mehrfacher Dauerbelastungen durch Insekten, Wasserstress und Pilzbefall stark geschwächt. Es sind kaum noch Reserven zur Regeneration vorhanden. Erneut weist die Eiche in Nordrhein-Westfalen die deutlichste Kronenverlichtung aller Waldbaumarten auf.
Als einzige Baumart stellt sich der Zustand der BUCHE in Bezug auf die Dichtheit der Baumkronen etwas besser dar. Dennoch bleibt das Ausmaß der Kronenbeeinträchtigungen bei Buchen auch weiterhin auf einem hohen Niveau. In Verbindung mit Insektenbefall zeigten die geschwächten Buchen in diesem Jahr dennoch viele Schadsymptome. Regional starben vermehrt Buchen ab, wobei zumeist neben der Trockenheit ein zusätzlicher Befall mit Pilzen eine größere Rolle spielt.
Für die FICHTE hat das Jahr 2019 besonders schwerwiegende Folgen. Die Trockenheit hat ihr wieder stark zu schaffen gemacht. Durch ihr flaches Wurzelsystem stellte sich Wasserstress sehr schnell ein. Das enorme Problem ist jedoch die Massenvermehrung der Borkenkäfer, die die Fichte in großer Zahl zum Absterben bringen. Abwehrmechanismen sind bei den geschwächten Bäumen kaum mehr vorhanden. Die Qualität der Kronen ist die schlechteste seit Beginn der Messungen.
Bei der KIEFER hat sich der Kronenzustand im Vergleich zum Vorjahr nur gering verschlechtert. Neben den witterungsbedingten Beeinträchtigungen hat sie in diesem Jahr häufiger unter Pilzbefall gelitten. Auch Käferbefall kam regional zunehmend vor. Obwohl die Kiefer unter den Hauptbaumarten die geringsten Schadwerte aufweist, liegen hier in diesem Jahr die höchsten Werte in Bezug auf die Kronenverlichtung seit Beginn der Erhebungen vor.
Autor: José Narciandi