Afrobeats & Attitüde: Neues Album von Burna Boy
Veröffentlicht: Freitag, 11.07.2025 07:33

Musik
Berlin (dpa) - Längst hat sich der Grammy-Gewinner Burna Boy als international gefeierter Künstler etabliert. Seine Musik, die er selbst auch als Afrofusion bezeichnet, durchbricht Genregrenzen und bedient sich dabei an einem breiten Repertoire: von Afrobeats, Reggae, Hip‑Hop, R&B bis Pop.
Auf seinem neuen, achten Studioalbum «No Sign of Weakness» liefert der 34-Jährige viele Ohrwürmer. Die Tracks bieten eine Mischung aus energiegeladenen Dancefloor-Songs und ruhigeren, nachdenklichen Momenten. «No Sign of Weakness» ist für alle, die Afrobeats lieben und gleichzeitig neue sowie alte Einflüsse entdecken wollen.
So klingt das neue Album:
Selbstbestimmt, nach vorn gerichtet und tanzbar, zeigt das Album Burna Boys Bestreben, seinem selbst verliehenen «African Giant»-Status gerecht zu werden.
«Bundle by Bundle» ist ein Clubtrack, in dem es um Geld, Status und Genuss geht. Die Botschaft: Genieß das Leben in vollen Zügen, bevor das Leben dich 'genießt'.
Auch «Update» zieht auf die Tanzfläche. Das «Back to Life (However Do You Want Me)»-Sample von Soul II Soul legt sich sanft über den Song und trägt ihn atmosphärisch mit, nicht anmaßend, aber präsent. Auch das Video zitiert die Vergangenheit, indem es visuell an Soul Train erinnert. Die Outfits extravagant, teils von den 1970er Jahren inspiriert, mit viel Bewegung. Burna Boy bedient sich zwar an Vergangenem, bleibt dabei aber seinem Sound treu und erfindet Altes neu.
«Sweet Love» zieht das Tempo raus. Der Sound lehnt sich an Reggae und Soul an, lässt Burna Boy weich klingen und den Hörer zurücklehnen.
So bewegt sich das ganze Album, nicht rastlos, aber vielschichtig. Es zeigt Burna Boy als Künstler, der längst weiß, wo er steht: auf den großen Bühnen, mit Rückendeckung von anderen international gefeierten Künstlern. Auf dem Album arbeitet er unter anderem mit Mick Jagger, Stromae oder Shaboozey zusammen.
Darum geht es:
Der Titel «No Sign of Weakness» klingt fast wie ein Mantra: Eine Ansage stark zu sein, vielleicht ein selbst gesetzter Anspruch. Von Stärke und Selbstbehauptung über Liebe und Zuneigung, Burna Boy spricht über eine Bandbreite von Themen. Dabei erklärt er seine Gefühle nicht immer bis ins Detail. Oft reicht eine Zeile beziehungsweise die musikalische Komposition, um eine Stimmung zu transportieren.
Feierwütige Lieder stehen im Kontrast zu den emotionaleren Songs des Albums. Etwa, wenn er eindringlich singt «Either you love me or you let me go» («No Surrender»), oder «My leg's hurtin' from walkin' a thousand miles on my own, So I keep fallin' down (Fallin', fallin')» im Track «Change your Mind». Diese Momente zeigen Burna Boy als jemanden, der seine Verletzlichkeit nicht versteckt, sondern selbstbestimmt zeigt und durchscheinen lässt.
Gleichzeitig ist das Album eine Hommage: an die Künstler, die ihm den Weg geebnet haben und an die musikalischen Strömungen, die vor allem von Schwarzen Menschen geprägt wurden. Heute ist es auch Burna Boy, der diese Klänge weiterträgt und formt - und dabei Genregrenzen konsequent hinter sich lässt.
Anspieltipps:
- «Kamgimi» - Ein Track, der mit einem groovigen, gegenwärtigen RnB-Sound daherkommt und einen in die 90er und frühen 2000er zurückkatapultiert. Dieser Song hat echtes Ohrwurm-Potenzial.
- «Kabiyesi» - Für Fans von Afro-Electronic bzw. elektronischer Musik.
- «Change Your Mind» - Für alle, die nach «A Bar Song (Tipsy)» von Shaboozey nicht genug von poppiger Country-Musik bekommen können.
- «Pardon» mit Stromae - Ein Track für all jene, die gerne in Gedanken schwelgen und sich auch mal darin verlieren.
- «TaTaTa» mit Travis Scott, insbesondere für Baile-Funk-Fans ein klarer Hit.
- «No Sign of Weakness» - Für die, die Hip-Hop mit einem klassischeren Vibe mögen.