24 Stunden Achterbahn für den guten Zweck
Veröffentlicht: Montag, 02.06.2025 13:37
Duisburgerin sammelt zusammen mit anderen Teilnehmern über 70.000 Euro für krebskranke Kinder.

Einen ganzen Tag und eine ganze Nacht auf einer Holzachterbahn verbringen? Was für die meisten Menschen wie ein Albtraum klingt, war für Derya Laug aus Duisburg ein Herzensprojekt. Die 32-Jährige wagte sich an die "Troy Coaster Challenge" im niederländischen Freizeitpark Toverland und sammelte dabei Spenden für Familien mit krebskranken Kindern.
Von 2000 Bewerbern zu 15 Durchhaltern
Die Herausforderung war alles andere als ein Spaziergang. Aus ursprünglich 2000 Bewerbern schafften es nur 48 in die engere Auswahl, die sich bei einer zweistündigen Probefahrt beweisen mussten. Am Ende starteten 24 mutige Teilnehmer in das 24-Stunden-Abenteuer auf der Achterbahn "Troy" – mit 1077 Metern Länge, 35 Metern Höhe und einer Geschwindigkeit von 90 km/h die imposanteste Holzachterbahn der Benelux-Länder. Doch nur 15 Personen, darunter Derya, hielten die kompletten 24 Stunden durch. Besonders die schlechten Wetterbedingungen mit Regen und Sturm machten die Fahrt zur echten Tortur.
Wenn Pausen zur größten Herausforderung werden
Paradoxerweise waren nicht die endlosen Runden auf der Achterbahn das Schwierigste, sondern die kurzen Erholungspausen. Alle 55 Minuten gab es fünf Minuten Pause, alle sechs Stunden eine halbe Stunde Auszeit.
Das können sich viele wahrscheinlich nicht vorstellen, aber das waren die anstrengendsten Momente,
erklärt Derya. Der Körper gewöhnte sich an die konstante Geschwindigkeit – erst beim Stillstand holte sie der Schwindel ein. Ihren Tiefpunkt erlebte die Duisburgerin nach 18 Stunden, um 7 Uhr morgens, als sie kurzzeitig alleine in der Achterbahn saß. Doch Unterstützung kam: Fremde konnten für 24 Euro Tickets kaufen und eine Stunde mit den Teilnehmern fahren. Auch ihr Freund Simon stand ihr bei – er reichte Essen und Trinken und fuhr eine Stunde mit. Simon kennt die Anstrengung, er hat die 24-Stunden-Challenge 2022 selbst gemeistert.
Emotionale Momente für den guten Zweck
Besonders bewegend war die letzte Runde, als der Teamgeist unter den verbliebenen Teilnehmern spürbar wurde. Ein Foto der verstorbenen Tochter einer Mitfahrerin "fuhr mit" und berührte alle Anwesenden tief. Diese emotionalen Momente verdeutlichten, wofür die Strapazen erduldet wurden. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Insgesamt kamen 71.896 Euro zusammen – durch Spendenlinks, Merchandise-Verkäufe und Versteigerungen. Das gesammelte Geld fließt vollständig an die Stiftung Jade, die Familien mit krebskranken Kindern Auszeiten in Ferienhäusern am Meer finanziert.