Spontaner Streik bei Thyssenkrupp Steel

In vielen Werken von Thyssenkrupp Steel im Duisburger Norden steht aktuell die Produktion still. Momentan läuft nur ein Notbetrieb. 

© Radio Duisburg

Die Mitarbeiter sind spontan auf die Straße gegangen. Denn der Betriebsrat informiert dort vor den Toren über einen möglichen Stellenabbau beim Stahlkonzern. Dort könnten laut der Gewerkschaft IG Metall 10.000 Arbeitsplätze wegfallen. Nach Angaben eines Sprechers des Betriebsrat sind aktuell tausende wütende Arbeiter vor dem Werk. Bei der Straßenbahnlinie 901 gibt es wegen der Lage ebenfalls Verzögerungen. Zahlreiche Straßen rund um die Stahlwerke sind gesperrt. Noch mindestens bis zum späten Nachmittag soll die spontane Versammlung der Arbeiter dauern.

Entlassungen schon länger ein Thema

Bei Thyssenkrupp Steel stehen schon seit längerer Zeit Entlassungen im Raum. Denn die Stahlbranche steckt in Deutschland aktuell in einer handfesten Krise. Grund dafür ist der niedrige Stahlpreis auf dem Weltmarkt und auch die Energiepreise sind für die Industrie weiter zu hoch. Zudem wächst die Konkurrenz mit günstigerem Stahl aus China und Indien. Nach Angaben der IG Metall ist die Schätzung mit den 10.000 Entlassungen deshalb realistisch, weil Stahlwerke nicht nur eingeschränkt laufen können. Daher müsse man die Werke entweder komplett stilllegen oder bei der bisherigen Produktion belassen. Andere Aufsichtsratsmitglieder fordern eine Reduktion um 1,5 bis zwei Millionen Tonnen. Konzernchef Lopez ist das aber wohl zu wenig.

Immer wieder Protest der Stahlarbeiter

In den letzten Monaten sind die Arbeiter und Gewerkschaften immer wieder gegen die Pläne der Konzernspitze auf die Straßen gegangen. Vor drei Wochen hat es z.B. eine Mahnwache in Bruckhausen gegeben. Hintergrund der Proteste war neben den Entlassungen auch der Einstieg des tschechischen Investors Kretinsky. Dieser soll bald 30 Prozent der Anteile am Stahlunternehmen in seinem Eigentum haben.

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