Protest bei thyssenkrupp

Die Beschäftigen von thyssenkrupp demonstrieren heute (23.05.) vor der Konzernzentrale in Essen. Dabei soll es auch um den geplanten Stellenabbau bei thyssenkrupp Steel in Duisburg gehen. 

Außerdem richtet sich die Wut der Beschäftigten gegen den Einstieg des tschechischen Investors Kretinsky. Er möchte einen Teil von TKS übernehmen. Wie viele Anteile genau an Kretinsky gehen sollen, ist noch unklar. In Zukunft möchte thyssenkrupp Steel zusammen mit Daniel Kretinsky wohl ein komplett neues Unternehmen gründen. Die mangelnde Kommunikation der Unternehmensführung bezüglich des Investoren-Einstiges ist von Seiten der Beschäftigten und der Gewerkschaft IG Metall scharf kritisiert worden.


Droht ein massiver Stellenabbau?

In den Stahlwerken in Duisburg könnten einige Arbeiter ihren Job verlieren. Der Konzern macht Verluste in Höhe von mehreren Millionen Euro. Das liegt hauptsächlich am schlechten Geschäft der Stahlsparte. Die Energiepreise sind in Deutschland für die Industrie weiterhin zu hoch. Der Preis für Stahl ist auf dem Weltmarkt hingegen zu niedrig. Auch Konkurrenz mit billigerem Stahl z.B. aus China oder aus Indien macht dem Unternehmen stark zu schaffen. Die Produktion in Duisburg soll aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage deshalb von 11,5 Millionen Rohstahl auf 9,5 Millionen Tonnen im Jahr gesenkt werden. Daher sind viele Arbeitsplätze in der Stahlbranche in Gefahr. Sowohl bei den Werken im Duisburger Norden als auch bei HKM im Süden der Stadt. Nach einem Tarifabschluss gilt für die Beschäftigten von TKS aktuell noch eine Arbeitsplatzgarantie bis 2026. Was danach passieren wird, ist aber noch unklar.

Das passiert heute in Essen

Zahlreiche Mitarbeiter wollen sich heute (23.05.) vor der Konzernzentrale von thyssenkrupp am "Ruhr Tech Campus" in Essen versammeln. Dabei werden zahlreiche Redner auftreten. Z.B werden Jürgen Kerner (2. Vorsitzender der Gewerkschaft IG Metall), Tekin Nasikkol (Betriebsratsvorsitzender der thyssenkrupp Steel Europe AG) und NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann zu den Stahlarbeiterinnen und Stahlarbeitern sprechen. Die Veranstaltung soll von 11 bis 13 Uhr dauern. Ende April diesen Jahres hatte es vor den Stahlwerken in Bruckhausen bereits eine ähnliche Veranstaltung gegeben. Dort hatte sich ebenfalls die Wut der Beschäftigten und Gewerkschaften gegen das intransparente Vorgehen der Konzernspitze beim Umbau des Unternehmens gerichtet.

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