Belastete Straßennamen in Duisburg: Konzept erscheint 2025

Huldigt man man der Heinrich-Lersch-Straße in Neudorf einem Nazi? Verharmlost die Afrikasiedlung in Buchholz Völkermord in der Kolonialzeit? Die Debatte um historisch belastete Straßennamen wird auch in Duisburg seit Jahren geführt.

© Stefan Arend / FUNKE Foto Services

Nun soll eine Konzept des Zentrums für Erinnerungskultur Fakten schaffen und bewerten, wie schwer welche Straßen belastet sind, die Kontextualisierung lässt aber auf sich warten. Bereits 2020 wurde sie in Auftrag gegeben, Anfang 2025 soll sie dann an die Öffentlichkeit gelangen. Das sei halt ein aufwändiges Verfahren, beton die Stadt und dauere schonmal etwas. Alle Straßen wurden beleuchtet und werden in drei Kategorien einsortiert: Schwer belastet, teilweise belastet und unbelastet.

Aufarbeitung durch Hinweisschilder

Unter anderem in der Afrikasiedlung in Buchholz gibt es Hinweisschilder, die die Kolonialgeschichte Deutschlands einordnen sollen. In harten Fällen, also bei schwer belasteten Straßen, müsse auch eine Umbenennung diskutiert werden. Grünen-Ratsherr Christian Saris weiß: Der Aufwand ist hoch, Umbenennungen sind aber zu stemmen, was ein Beispiel aus Düsseldorf zeigt. Er betont: Dort wurden schwer belastete Straßen umbenannt. Die Kosten für den Aufwand der Bürgerinnen und Bürger hat die Stadt übernommen. Umbenennungen müssen aber auch in Duisburg die "Ultima Ratio" bleiben, sagt Saris. Zuletzt hatte es in der Stadtratssitzung im April eine längere Debatte zu historisch belasteten Straßennamen gegeben.

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