Zoo Duisburg freut sich über Brillenbär-Geburt

Nachwuchs bei den Brillenbären im Duisburger Zoo. Das Jungtier wurde bereits am 24. Dezember 2024 geboren. Jetzt hat es die Wurfhöhle zum ersten Mal verlassen. Bis sich der Kleine auf der Außenanlage beobachten lässt, wird es aber noch einige Zeit dauern.

Brillenbär-Baby
© Zoo Duisburg

Im Zoo Duisburg wächst ein kleiner Brillenbär auf. Geboren worden ist das Jungtier bereits am 24. Dezember 2024. Am Anfang hörten die betreuenden Tierpflegerinnen und Tierpfleger nur ein leises Fiepsen aus der Wurfhöhle. Jetzt hat sich der kleine Bär den Pflegern tatsächlich zum ersten Mal gezeigt.

Drittes Jungtier

Revierleiter Mike Kirschner ist begeistert. Bereits zum dritten Mal gibt es am Kaiserberg Nachwuchs bei den Brillenbären. „Jede Geburt ist etwas ganz Besonderes. Dabei fiebern wir ab dem ersten Tag dem Moment entgegen, wann sich das Jungtier zum ersten Mal aus der Wurfhöhle traut“, sagt der Tierpfleger. Vor wenigen Tagen war es so weit: Der kleine Bär tapste aus seinem Nest und wagte die ersten Schritte im geschützten Stallbereich. Noch ist der kleine Bär nicht für die Zoogäste zu sehen. In den kommenden Tagen wird ein Teil der Außenanlage jungtiergerecht vorbereitet. Danach öffnet das Pfleger-Team den Schieber, so dass der kleine Brillenbär hinausgehen könnte. Wann das Jungtier den Stallbereich aber genau verlässt, lässt sich nicht vorhersehen – denn die Entscheidung trifft Bärenweibchen Huanca.

Aufzucht ist eine Herausforderung

Immer an der Seite des jungen Bären ist Weibchen Huanca. Für die 18-jährige Brillenbärin ist es bereits der fünfte Nachwuchs. Entsprechend routiniert kümmert sie sich um das Jungtier. Dennoch ist Vorsicht geboten, denn die Aufzucht von Brillenbären ist und bleibt eine Herausforderung. „Insbesondere in den ersten Lebensmonaten reagiert die Mutter sehr sensibel auf Störungen. Deswegen arbeiten nur wenige Bezugspersonen mit der Bärin, um optimale Bedingungen für die Aufzucht zu schaffen“, erklärt Mike Kirschner. Erst mit einem Alter von etwa fünf Monaten wird das Zoo-Team den kleinen Bären aus der Nähe sehen. Dann, wenn im Rahmen des tiermedizinischen Check-Ups auch das Geschlecht bestimmt wird.

Brillenbären sind bei der Geburt blind

Brillenbären bringen in der Regel ein bis zwei, in seltenen Fällen auch bis zu vier Jungtiere in einem selbstgebauten Nest in ihrer Höhle zur Welt. Anfangs sind die kleinen Bären noch blind und öffnen ihre Augen erst mit etwa vier Lebenswochen. Die schützende Höhe verlässt der Nachwuchs nach etwa drei Monaten.

Charakteristische Gesichtsmaske ist einzigartiges Erkennungsmerkmal

Brillenbären verdanken ihren Namen ihrer auffälligen Gesichtszeichnung mit hellen Fellflecken oder Ringen um die Augen. Anhand dieser individuellen Gesichtszeichnungen lassen sich die Tiere voneinander unterscheiden – sie ist einzigartig, wie der Fingerabdruck eines Menschen. Ursprünglich leben Brillenbären in den Anden sowie vorgelagerten Gebirgszügen Kolumbiens, in Ecuador, Peru, Bolivien und dem westlichen Venezuela. Die Tiere sind, nach dem Tapir, die zweitgrößten Säugetiere Südamerikas und die einzige Bären-Art des Kontinents. Auf dem Speiseplan der bis zu 170 kg schweren Raubtiere stehen überwiegend Knollen, Wurzeln und Früchte sowie gelegentlich Eier, Vögel, Insekten und kleinere Säugetiere.

Zoo schützt Lebensraum in Ecuador

Brillenbären sind bedroht. Ihr Lebensraum wird immer kleiner und die Tiere leiden unter der Jagd. Deswegen stuft die Weltnaturschutzorganisation IUCN den Brillenbären als gefährdet ein und führt ihn auf der sogenannten Roten Liste. Um den Schutz von Brillenbären in Ecuador zu unterstützen, fördert der Zoo Duisburg die Arbeit von Naturschützern im Tapichalaca-Reservat mit dem Ziel, das Reservat auszudehnen und mehr sicheren Lebensraum für Brillenbären zu schaffen. Von der Ausdehnung des Reservates profitieren neben den Bären auch weitere Tierarten. Zu ihnen gehören beispielsweise Pumas, Bergtapire sowie Amphibien- und Vogelarten.

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