Winterreifen wechseln: ADAC: Werkstätten sind voll

Die ersten Oktobertage sind der ideale Zeitpunkt für den Reifenwechsel. Der ADAC rät dazu, schon jetzt Termine zu vereinbaren - die Werkstätten sind bald ausgebucht. Was ihr beachten müsst.



Ein Mechaniker beim Radwechsel (Symbolbild).
© Karin & Uwe Annas - stock.adobe.com

Von O bis O: Die bewährte Faustregel gilt weiterhin

Die altbekannte Regel "von Oktober bis Ostern" bleibt laut ADAC eine verlässliche Orientierung für Autofahrer. Die ersten beiden Oktoberwochen bieten sich besonders für den Wechsel an. Selbst wenn das Thermometer tagsüber nochmal auf 15 bis 20 Grad klettert, nehmen die Winterreifen keinen Schaden. Der Vorteil: Bei plötzlichem Frost oder Wetterumschwung ist man auf der sicheren Seite.

Wichtig: Spätestens bei Reif- oder Eisglätte, Glatteis, Schneematsch oder Schnee sind Winterreifen gesetzlich vorgeschrieben. Wer dann noch mit Sommerreifen erwischt wird, zahlt mindestens 60 Euro Bußgeld und kassiert einen Punkt in Flensburg.


Werkstatt-Termine werden knapp

Der ADAC empfiehlt dringend, jetzt einen Termin für den Reifenwechsel zu vereinbaren. Die Werkstätten sind im Oktober erfahrungsgemäß stark ausgelastet. Muss noch eine neue Bereifung bestellt werden, verzögert sich der Wechsel zusätzlich.


Der 2-Euro-Münzen-Test: So prüfen Sie die Profiltiefe

Wer seine alten Winterreifen weiterfährt, sollte unbedingt die Profiltiefe kontrollieren:

  • Gesetzliches Minimum: 1,6 Millimeter
  • ADAC-Empfehlung: mindestens 4 Millimeter für optimale Sicherheit

Der Trick mit der 2-Euro-Münze: Der silberne Rand ist genau vier Millimeter breit. Einfach zwischen zwei Profilblöcke stecken - ist der Rand nicht mehr sichtbar, ist noch genug Profil vorhanden. Nach spätestens sechs Jahren sollten Winterreifen grundsätzlich erneuert werden.

Vorsicht bei Billigreifen

Im aktuellen ADAC Winterreifentest zeigt sich ein deutliches Bild:

  • 4 Modelle schneiden bei der Fahrsicherheit "gut" ab
  • 12 Reifen erreichen immerhin "befriedigend"
  • 11 Budget-Reifen fallen komplett durch

Der ADAC warnt eindringlich: Wer bei der Anschaffung spart, spart meist auch bei der Sicherheit. Besonders in winterlichen Regionen lohnt sich die Investition in hochwertige Reifen. Beim Kauf sollten die Reifen zudem nicht älter als zwei Jahre sein.

Ganzjahresreifen als Alternative?

Für Wenigfahrer, die ihr Auto bei extremen Witterungsbedingungen stehen lassen können, bieten sich Ganzjahresreifen als wirtschaftliche Alternative an. Im ADAC Test 2024 wurden vier Modelle mit "gut" bewertet, vier weitere mit "befriedigend". Allerdings ist die Hälfte der getesteten Ganzjahresreifen nicht empfehlenswert.

Neue Regeln seit Oktober 2024

Achtung: Seit dem 1. Oktober 2024 gelten verschärfte Vorschriften für die Winterbereifung:

  • Erlaubt: Nur noch Reifen mit Alpine-Symbol (Bergpiktogramm mit Schneeflocke)
  • Verboten: Reifen mit reiner M+S-Kennzeichnung (Matsch und Schnee)

Ganzjahresreifen gelten rechtlich als Winterreifen, wenn sie das Alpine-Symbol tragen.

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