Sorge vor radikalisierten Impfgegnern wächst: Das Corona Update vom 13. Dezember 2021

Kinder im Alter von 5 bis 11 Jahren dürfen nun auf eigenen Wunsch geimpft werden. Allerdings bereiten Querdenker und Impfgegner den Behörden und Politikern immer mehr Sorgen. Mehr dazu gibt's von Thorsten Ortmann.

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Bayern-Star Kimmich will sich doch impfen lassen

Er stand lange stellvertretend für die unversöhnliche Debatte zwischen Impfgegnern und Befürwortern. Jetzt hat Joshua Kimmich im "ZDF" ausführlich über seine Motive gesprochen, sich zunächst nicht impfen lassen zu wollen. "Ich habe lange Zeit sowohl bei der Krankheit, als auch beim Impfen Risiken gesehen. Ich dachte, ich kann mich selbst vor der Krankheit schützen, wenn ich mich an die entsprechenden Maßnahmen halte", erzählt der Fußallstar. Kimmich fällt nach seiner Corona-Infektion jetzt noch bis Jahresende aus. Danach will er sich nun doch impfen lassen. Gleichzeitig warnt Kimmich aber vor einer Spaltung der Gesellschaft, wenn - wie in seinem Fall - Grenzen überschritten und zu viel Druck auf Ungeimpfte ausgeübt werde: "Natürlich gibt es Menschen, Verschwörungstheoretiker und Querdenker, von denen ich mich auch ganz klar distanziere, oder politische Gruppen. Aber ich glaube, es gibt doch noch Menschen, die einfach unentschlossen sind oder Ängste und Bedenken haben. Und ich glaube, das würde dann zu einer noch größeren Spaltung unserer Gesellschaft führen."

Querdenker werden gewalttätiger - Politik alarmiert

In der Politik wächst die Sorge vor einer Radikalisierung der Impfgegner. Am Wochenende gab es zahlreiche Demos, teilweise kam es zu Ausschreitungen. Im thüringischen Greiz wurden 14 Polizisten verletzt. Auch aus Reutlingen in Baden-Württemberg und dem thüringischen Gotha wurden Ausschreitungen gemeldet. Auch in Düsseldorf gingen 2500 Menschen auf die Straße, teils ohne Maske und Sicherheitsabstände. NRW-Innenminister Reul macht sich Sorgen, weil die Szene zunehmend von Rechtsextremen unterwandert würde: "Das beunruhigt mich sehr. Diese Szene wächst an, sie wird immer schwerer erkennbar, sie radikalisiert sich und vor Gewalt wird nicht mehr zurückgeschreckt. Das Wichtigste ist, dass wir diejenigen, die sich nicht impfen lassen wollen oder irgendwelche Sorgen und Ängste haben, dass man denen klarmacht: lasst euch nicht mit denen ein, die Euch für andere Zwecke missbrauchen", so Reul.

Die neue Bundesinnenministerin Nancy Faeser will darum jetzt gegen den Messanger-Dienst Telegram vorgehen. Hier verabreden sich viele Querdenker zu den Demos und posten auch strafbare Inhalte. Faser will, das Telegram solche Posts innerhalb von 24 Stunden löschen muss. Telegram hat seinen Sitz allerdings in den Vereinigten Arabischen Emiraten und kann darum aus Deutschland nur schwer belangt werden.

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