Schleuser-Urteil am Duisburger Landgericht

Das Duisburger Landgericht hat zwei Schleuser aus dem Libanon zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Die Brüder müssen für zehn beziehungsweise sieben Jahre ins Gefängnis.

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Ein in Duisburg lebender 42-Jähriger war an der Organisation einer tragisch endenden Schleuserfahrt über das Mittelmeer beteiligt. Zahlreiche Flüchtlinge ertranken im September 2022, als das seeuntaugliche Boot, auf dem sie zusammen gepfercht worden waren, sank. Die Kammer ging von mindestens 17 Todesfällen aus. Der seit 2022 in Duisburg lebende 27-jährige jüngere Bruder hatte zuvor selbst eine führende Rolle auf einem Boot inne gehabt, mit dem etwa 70 Flüchtlinge unter lebensgefährlichen Umständen vom Libanon nach Italien gebracht wurden. Beide Männer hatten im Oktober 2022 zudem gemeinsam geplant, den in den Niederlanden lebenden Angehörigen ums Leben gekommener Flüchtlinge, der auf eigene Faust nach den Schuldigen suchte, zu ermorden. Sie hatten geplant, den Mann zu erschießen, der ihre Familienehre vorgeblich durch falsche Beschuldigungen beschmutzt habe. Die Polizei konnte die Tat verhindern. Wegen Verabredung zum Verbrechen des Mordes und wegen Einschleusens von Ausländern mit Todesfolge beziehungsweise Einschleusens unter lebensgefährlichen Umständen muss der 42-Jährige für zehn Jahre, sein jüngerer Bruder für sieben Jahre ins Gefängnis.

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