
Die Stadt Duisburg schützt jetzt die Brutstätten seltener Vögel in der Rheinaue Walsum mit Zäunen. Der erste Abschnitt der neuen Schutzmaßnahme ist bereits umgesetzt. Die Zäune verlaufen vom Parkplatz Rheinaue an der Königstraße bis kurz hinter den Modellflugplatz. Bis 2026 soll die Einzäunung schrittweise nach Norden erweitert werden. Begleitend werden Informationstafeln aufgestellt, die über die geltenden Regeln im Schutzgebiet informieren.
Seltene Arten brauchen Ruhe
Die Rheinaue Walsum ist Heimat für störungsempfindliche Vogelarten wie Feldlerche, Wiesenpieper, Wachtelkönig und Grauammer. Im Winter nutzen zudem arktische Gänse die Grünlandflächen als wichtigen Rastplatz. Doch trotz ausgewiesener Wege kommt es immer wieder zu Problemen: Spaziergänger und freilaufende Hunde dringen in die Schutzzonen ein und beeinträchtigen nachweislich den Bruterfolg und die Rastzeiten der Vögel.
Naturschutz hat Vorrang
Mit den Zäunen will die Untere Naturschutzbehörde sicherstellen, dass die Vorgaben der europäischen Naturschutzrichtlinien eingehalten werden. Die Rheinaue ist als Fauna-Flora-Habitat und Vogelschutzgebiet ausgewiesen. In diesen ökologisch wertvollen Bereichen hat der Artenschutz Vorrang vor der Freizeitnutzung.
Kompromiss für Hundebesitzer
Um einen Ausgleich zwischen Naturschutz und Erholungsnutzung zu schaffen, plant die Stadt eine neue Freilauffläche für Hunde am Rand des Schutzgebietes. Dort können Vierbeiner künftig ohne Leine laufen – während die sensiblen Brutbereiche ungestört bleiben.