Razzia in Neumühl
Veröffentlicht: Mittwoch, 29.01.2025 08:30
Gestern waren Polizei, Ausländerbehörde und Ordnungsamt auf der Otto-Hahn-Straße im Einsatz. Hier gibt es seit rund zwei Jahren immer wieder Beschwerden über Vermüllung und illegale Mieter aus Südosteuropa.

Zersplitterte Fenster, wilde Müllkippen, aufgebrochene Türen und dahinter: illegal vermietete Wohnungen. In dem Wohnkomplex an der Otto-Hahn-Straße/Max-Planck-Straße in Neumühl ist das seit geraumer Zeit ein Dauerzustand.
Die Wohnungen gehören der Verwalterfirma MVGM. Die hat aber kaum einen Überblick, da die meisten Wohnungen illegal von Südosteuropäern bewohnt werden. Von der Stadt fühlten sich die übrigen Anwohner der Otto-Hahn-Straße größtenteils allein gelassen. Erst im Herbst hatten sie vor dem Rathaus protestiert und OB Sören Link persönlich um Hilfe gebeten.
Stadt und Polizei setzen Zeichen
Gestern (29.01.) lief ein Großeinsatz in dem Wohnkomplex. Insgesamt 50 Kräfte von Polizei, Ausländerbehörde und Ordnungsamts durchsuchen und kontrollieren die Wohnungen. Auch Vertreter der zuständigen Wohnungsgesellschaft sind vor Ort. Zwei von vier Wohnhäusern wurden bereits kontrolliert. Der Einsatz lief ruhig und dauerte den ganzen Tag. Bei der Aktion wird es nicht bleiben: in den kommenden Tagen werden weitere 16 Häuser im Wohnkomplex an der Otto-Hahn-Straße/Max-Planck-Straße kontrolliert.
Die Hintergründe
Im vergangenen Jahr gab es über 250 Einsätze an dem Wohnkomplex. Der liegt laut WAZ-Informationen in Clan-Händen. Die MVGM und die Stadt Duisburg arbeiten gemeinsam an einer dauerhaften Lösung. Das ist aber kompliziert, weil die Möglichkeiten der Kommunalpolitik nicht mehr ausreichen.
Maßnahmen gegen Vermüllung
Nach Gesprächen zwischen Anwohnern, Stadt und Behörden gab es in den vergangenen Monaten vermehrt Polizei- und Ordnungsamtstreifen. Die WBD entfernt viele wilde Müllkippen, muss aber an der Grenze zum Grundstück Halt machen, denn da endet der Zuständigkeitsbereich. Ein Anwohner sagte uns, er sehe, dass die Stadt sich bemühe - auch wenn der Nachbarschaft wohl noch ein langer Weg bevorstehe.