Prozess nach Messerstecherei bei TKS in Duisburg eingestellt
Veröffentlicht: Freitag, 02.08.2024 12:42
Das Duisburger Amtsgericht hat den Prozess wegen einer Messerstecherei bei Thyssen eingestellt. Ein 24-Jähriger war wegen gefährlicher Körperverletzung angeklagt.

Die Anklage warf dem Auszubildenden vor, am Morgen des 22. Februar dieses Jahres einen 59-jährigen Kollegen auf einem Betriebsparkplatz von Thyssenkrupp an der Borsigstraße durch zwei Messerstiche lebensgefährlich schwer verletzt zu haben. Der Angeklagte stellte die Tat als Notwehr dar. Schon während der voran gegangenen Nachtschicht habe der Mann gegen ihn gestichelt und ihm Gewalt angedroht. Als man die Sache hinterher klären wollte, habe der Kollege ihn mit einem Teleskopschlagstock gegen das Bein geschlagen. Er habe sich mit dem Messer gewehrt, das eigentlich nur ein Feuerzeug mit einer kurzen Klinge war, schilderte der 24-Jährige. Die Version war im Laufe der Verhandlung nicht zu widerlegen. Der Hauptbelastungszeuge erinnerte sich angeblich nicht mehr an die eigentliche Tat. Den in der Nähe des Tatortes gefundenen Schlagstock identifizierte er allerdings als seinen. Da nur noch eine Verurteilung wegen einer Ordnungswidrigkeit nach dem Waffengesetz in Frage kam, stellte das Schöffengericht den Prozess ein. Der Angeklagte verzichtete im Gegenzug auf die Entschädigung für 162 Tage Untersuchungshaft.