Proteste gegen Übergriffe in den USA - Polizeigewalt ist auch in Deutschland ein Problem

Nach dem Mord an George Floyd gehen weltweit Menschen auf die Straßen und demonstrieren gegen Polizeigewalt. Aber auch bei uns in Deutschland kommt es zu Polizeigewalt. Wir haben mit Polizeiwissenschaftler Rafael Behr über die Gründe gesprochen.

Kriminalität Polizei

„Mich drückt nicht so sehr, dass es bei der Polizei Rassisten gibt. Mich sorgt viel mehr die Tatsache, dass im Moment die Kollegen, die drum rumstehen und nichts mehr sagen.“, sagt Polizeiwissenschaftler Rafael Behr von der Akademie der Polizei Hamburg im Interview mit uns. Außerdem würden solche Übergriffe eh selten gemeldet, da sich die Kollegen nicht untereinander verpfeifen würden. Dazu kommt das Beamtenrecht. Das ist ein sehr schützendes Recht. Beispiel: Ein Polizeibeamter hat eine Reichskriegsflagge und zeigt die auch. Das ist nicht unbedingt ein Grund ihn aus dem Beamtenverhältnis zu entlassen. Erst ab einer Strafe von mindestens einem Jahr Gefängnis verliert ein Polizeibeamter seinen Job.

Ein anderes Thema, das zu Polizeigewalt beiträgt, ist die Angst, die viele Polizisten vor ihren Kollegen haben. Deswegen wünscht sich Behr einen externen Polizeibeauftragten, an den sich die Polizisten vertrauensvoll wenden können, wenn sie zum Beispiel merken: Mein Kollege ist rechtsextrem.

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