Neuer Zoobewohner

Am Kaiserberg wohnt seit einigen Wochen Rèmy, eine Madagaskar-Riesenratte. Die Art ist vom Aussterben bedroht.

© Zoo Duisburg

Sie haben große Ohren, schwarze Kulleraugen und ein bräunliches Fell: Auch sonst ähnelt die Madagaskar-Riesenratte in ihrem Aussehen eher einem Kaninchen, als einer Ratte. Als Untermieter der Schwarz-Weißen Varis, einer Lemurenart von Madagaskar, führen die Nagetiere ein zurückgezogenes Leben. „Wenn wir zum Dienst kommen, haben sie sich meist schon in die unterirdischen Höhlen zurückgezogen, wo sie den Tag verbringen. Erst zur Dämmerung werden sie wieder aktiv und wuseln umher“, weiß Revierleiter Philipp Goralski. Der Tierpfleger und seine Kollegen bekommen die scheuen Tiere daher nur selten zu Gesicht. Um sie zu beobachten, greift das Zoo-Team daher auf technische Mittel zurück. „Nachtsichtkameras an den Futterplätzen ermöglichen uns, am Leben unserer Schützlinge teilzuhaben“, so Goralski.

 

© Zoo Duisburg
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Mit Rémy, der aus einem tschechischen Zoo kommt, beteiligt sich der Zoo Duisburg aktiv an der Erhaltungszucht der stark gefährdeten Nagetiere, die europaweit in nur elf Zoos gehalten werden. „Ziel ist es, eine gesunde Reservepopulation unter geschützten Bedingungen aufzubauen“, erklärt Biologe Oliver Mojecki. Der ursprüngliche Lebensraum ist weitestgehend zerstört. In den Trockenwäldern Madagaskars leben die verbliebenen rund 5000 Tiere nur noch auf einer nicht zusammenhängenden Fläche von rund 470 Quadratkilometern. Neben der anhaltenden Zerstörung ihres Lebensraumes durch illegale Rodung für den Mais- und Erdnussanbau, werden die großen Nager vom Menschen und verwilderten Haushunden gejagt. Daher gilt die Madagaskar-Riesenratte als „stark gefährdet“ und wird auf der sogenannten Roten Liste geführt. 

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