Neuer Job gefällig? Deutsche Bahn sucht Quereinsteiger

Die Deutsche Bahn sucht nach neuen Mitarbeitern und hat dazu eine große Werbekampagne gestartet. Vor allem Quereinsteigern soll Lust auf einen Bahn-Job gemacht werden. Der Fahrgastverband "Pro Bahn“ begrüßt das, hat aber auch einen Kritikpunkt.

Die Bahn macht weiter Tempo bei der Rekrutierung von neuen Beschäftigten. "Wir haben nochmal eine Schippe draufgelegt bei den Einstellungen und 2.000 neue Mitarbeitende mehr als geplant an Bord geholt", teilte Konzern-Personalvorstand Martin Seiler am Montag mit. Insgesamt seien im laufenden Jahr bislang rund 26.000 Beschäftigungszusagen gegeben worden, hieß es, so viele wie noch nie. Unterm Strich bedeute das einen Beschäftigungsaufbau von 5.000 Mitarbeitern, weil jedes Jahr auch Tausende Kolleginnen und Kollegen das Unternehmen verlassen, vor allem aus Altersgründen. Die Bahn will bis zum April des kommenden Jahres für jeden neuen Mitarbeiter einen Baum pflanzen, insgesamt also 26.000 in zehn verschiedenen Bundesländern.  

Auch im kommenden Jahr will die Bahn auf ähnlich hohem Niveau neue Mitarbeiter einstellen. Mit der Gewerkschaftsseite war vereinbart worden, in diesem und im vergangenen Jahr jeweils mindestens 18.000 neue Leute zu gewinnen.

Werbekampagnen für Quereinsteiger

Jobangebote sollen vor allem Quereinsteigern zusprechen, die über eine groß aufgefahrene Werbekampagne auf die Deutsche Bahn aufmerksam gemacht werden sollen. Um den Mitarbeiterschwund aufzufangen können also Menschen beim Bahnkonzern beginnen, die sich vorher womöglich über Bahnverspätungen oder -ausfälle beschwert haben. So kann es gehen. Das findet auch der Fahrgastverband "Pro Bahn". Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Verbandes sagt bei uns im Gespräch: "Die Bahn braucht viel Personal, es ist im Schnitt deutlich älter als bei anderen Unternehmen. Deshalb ist es gut, dass Druck und Angebote gemacht werden, damit Leute zur Bahn kommen."

Allerdings und das ist der Kritikpunkt seitens "Pro Bahn": Nur mit den sogenannten Quereinsteigern können die Probleme nicht vollständig gelöst werden. "Quereinsteiger können kurzfristig helfen. Es gibt eine ganze Reihe von Berufen, die man schnell bei der Bahn erlernen kann. Insgesamt muss in eine grundsolide Ausbildung investiert werden zum Betriebseisenbahner, damit Menschen von einem zum anderen Job innerhalb des Bahn-Konzerns wechseln können", so Naumann.

Autoren: Markus Steinacker und Joachim Schultheis

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