Mutmaßliche Ermittlungspanne im Fall Marvin: Erste Konsequenzen

Schon im Sommer soll es einen Hinweis zum Aufenthalt des damals vermissten 15-Jährigen gegeben haben. Dem wurde aber wohl nicht nachgegangen. Die Duisburger Polizei zieht erste Konsequenzen.

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Bei der Suche nach dem jahrelang verschwundenen Marvin hat es möglicherweise eine Ermittlungspanne gegeben. Nachdem die Sendung «Aktenzeichen XY...ungelöst» Ende Juli über Marvin berichtet habe, sei ein Hinweis eingegangen, dass er sich in der Wohnung eines 44-Jährigen in Recklinghausen aufhalte, teilte die Polizei Recklinghausen mit. Derzeit werde polizeiintern geprüft, ob das Polizeipräsidium Duisburg diesem Hinweis mit der gebotenen Konsequenz nachgegangen sei.


Erste Konsequenzen

Die Duisburger Polizei arbeitet mit Hochtouren daran, die mutmaßliche Ermittlungspanne im Fall Marvin aufzuklären. Es gibt schon Konsequenzen: Künftig gilt bei der Spurenbearbeitung das "Vier-Augen-Prinzip". Und offene Vermisstenfälle sollen nochmal überprüft werden. Entdeckt worden war der gut zweieinhalb Jahre vermisste Marvin erst am Freitag vor Weihnachten bei einer polizeilichen Durchsuchung in der Wohnung des 44-Jährigen. Der heute 15-Jährige war in einem Schrank versteckt. Der Mann sitzt inzwischen in Untersuchungshaft. Der Jugendliche sei weiterhin in einer jugendpsychiatrische Klinik untergebracht, sagte ein Polizeisprecher in Recklinghausen.

Der Mann wurde wegen des Besitzes von Kinderpornografie bereits im März 2018 zu einer zehnmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt.

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