Messerangriff in Marxloh: Mutmaßlicher Täter war vorher auffällig

Hätte der Messerangriff auf zwei Grundschulkinder in Marxloh verhindert werden können? Die Behörden haben offenbar vom Gewaltpotenzial des mutmaßlichen Täters gewusst.

© Radio Duisburg

Ende Februar hat er die zwei Grundschulkinder mit einem Messer angegriffen. Diese haben das Krankenhaus beide wieder verlassen. Nun geht aus einem Bericht des Innenausschusses hervor, dass er schon vorher als "Person mit Risikopotenzial" eingestuft war. Aktuell ist aber unklar, ob diese Einstufung zum Tatzeitpunkt noch galt oder die Einstufung bereits aufgehoben war. Die Staatsanwaltschaft Regensburg hatte diese Informationen an die Staatsanwaltschaft Duisburg weitergleitet.

Weitere Hinweise auf Gewaltbereitschaft

Ein Zeuge aus Bayern hatte angegeben, dass der 21-Jährige Anfang des Jahres in einem Chat einen Mord für September 2024 geplant habe. Die entsprechenden Berichte haben die Polizei in Duisburg aber vermutlich nicht rechtzeitig erreicht, so NRW-Innenminister Herbert Reul. Auch das wird zur Zeit noch untersucht. Möglicherweise ist ein Tippfehler oder ein falsch eingetragenes Aktenzeichen Schuld an der Verzögerung, da die Staatsanwaltschaft Duisburg sich der Dringlichkeit der Dokumente offenbar nicht bewusst war. Das weist die Staatsanwaltschaft Regensburg jedoch zurück.

Mutmaßlicher Täter in Psychiatrie untergebracht

Nach der Tat wurde ein Haftbefehl wegen zweifachen versuchten Mordes gegen den 21-Jährigen Deutsch-Bulgaren erlassen. Die Duisburger Staatsanwaltschaft gibt an, dass dieser in einen Unterbringungsbefehl umgewandelt wurde. Seit Dienstag ist er deshalb in einer Psychiatrie untergebracht.

Weitere Meldungen

skyline