Lehren aus der Duisburger Loveparade-Katastrophe

Welche Lehren lassen sich aus der Loveparade-Katastrophe in Duisburg ziehen? Dazu hatte eine Expertenkommission des Landtages geforscht - und jetzt die Ergebnisse vorgestellt.

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Die Experten empfehlen unter anderem eine spätere juristische Verjährung. Eine Verjährung sollte ausgeschlossen sein, sobald die Hauptverhandlung über solche Katastrophen begonnen hat, so die Kommission. Außerdem ein Vorschlag der Kommission: Künftig sollen bei jeder Staatsanwaltschaft entsprechend geschulte «Opfer-Staatsanwälte» für komplexe Verfahren bereitgestellt werden. Und: Für materielle Entschädigungen sollten die Strafkammern einen Mindestbetrag als Schadenersatz zusprechen können. Bei der Loveparade in Duisburg waren vor zwölf Jahren 21 Menschen gestorben und mehr als 500 weitere verletzt worden. Ein Strafverfahren gegen ursprünglich zehn Angeklagte war 2020 nach zweieinhalb Jahren und 184 Sitzungstagen ohne ein Urteil eingestellt worden.

20-Punkte-Plan vorgestellt

Insgesamt haben die Experten einen 20-Punkte-Plan mit Vorschlägen ausgearbeitet. Zu diesem 20-Punkte-Papier der Kommission zählt außerdem: «Manöverkritik muss selbstverständlicher Standard werden.» Die Justiz sollte Großverfahren nach Abschluss immer aufarbeiten - gegebenenfalls mit Nebenklagevertretern und Verteidigern, sagte der Kommissionsvorsitzende Clemens Lückemann am Montag (28.3.) in Düsseldorf. Gemeinsam mit NRW-Justizminister Peter Biesenbach (CDU) hat der frühere Präsident des Oberlandesgerichts Bamberg den Abschlussbericht zu Lehren aus der Loveparade-Katastrophe vorgestellt. Mehr dazu findet ihr hier.

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