"Im Westen nichts Neues": Das verbindet den Oscar-Kandidaten mit Duisburg
Veröffentlicht: Freitag, 03.03.2023 05:44
Duisburg im ersten Weltkrieg: 1917 landet der Autor Erich Maria Remarque als Verletzter im St.-Vincenz-Hospital am Dellplatz und sammelt Geschichten für den weltbekannten Roman "Im Westen nichts Neues".
Der Film "Im Westen nichts Neues" ist für insgesamt neun Oscars nominiert. Der Autor der Buchvorlage - Erich Maria Remarque - hat sich die Inspiration für seinen weltbekannten Roman hier bei uns in Duisburg geholt. Kopfsteinpflaster statt Flüsterasphalt, Kutschen gezogen Pferden aber auch teilweise schon von Benzin, Feine Herren mit Anzügen und Hüten vor dem Rathaus, am Horizont rauchende Schornsteine der Stahlindustrie und der Schlepper im Ruhrorter Hafen. Nils Halberscheidt ist mit Stadthistoriker Andreas Pilger in der Zeit zurückgereist, ins Duisburg zur Zeit des ersten Weltkriegs:
Keine Kriegshelden: Paul Bäumer im Roman ist ein "Getriebener"
Paul Bäumer war im ersten Weltkrieg ein erfolgreicher Kampfpilot, ist zusammen mit dem "Roten Baron" geflogen. Der Meidericher hat über 40 Luftkämpfe gewonnen und wurde als Held verehrt. Ob Remarque ihn tatsächlich persönlich kennengelernt hat, ist unklar. Bäumer könnte nach seiner Rückkehr aus dem Krieg zur Motivation der Verletzten das Lazarett im St.-Vincenz-Hospital besucht haben. Es gibt aber auch die Vermutung, dass Remarque Patient in Bäumers Zahnarztpraxis war. Was feststeht: Der Paul Bäumer im Roman "Im Westen nichts Neues" und auch in der oscarnominierten Netflixverfilmung hat nichts mit einem "Kriegshelden" zu tun, der die heftigen Schlachten nur aus der Luft gesehen hat. Der Protagonist erlebt den Krieg vom Boden aus. Ist einer von vielen, die schon kurz nach dem Krieg - in der Weimarer Republik - in den Augen der Gesellschaft keine Helden mehr waren, sondern in Vergessenheit geraten sind.
