Illegale Mieter auf Otto-Hahn-Straße
Veröffentlicht: Donnerstag, 30.01.2025 08:56
Nach der gestrigen Razzia auf der Otto-Hahn-Straße/Max-Planck-Straße in Neumühl zieht die Stadt Bilanz. In den kontrollierten Häusern trafen sie auf 89 Bewohner, dort gemeldet waren nur 27.

Die Stadt Duisburg hat am Mittwoch ab 6.30 Uhr vier Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 51 Wohnungen des Wohnkomplexes Otto-Hahn-Straße und Max-Planck-Straße im Stadtteil Neumühl kontrolliert. An der melderechtlichen Kontrolle des Bürger- und Ordnungsamtes, bei der es auch um den illegalen Bezug von Wohnungen ging, waren zudem die Ausländerbehörde und die Polizei im Rahmen der Amtshilfe beteiligt – insgesamt rund 40 Einsatzkräfte. Außerdem wurden Vertreter des Immobilienbesitzers bei der Begehung unvermieteter Wohnungen unterstützt und abgesichert.
Die Bilanz
In den gestern kontrollierten Häusern wurden 89 Personen angetroffen, wovon 27 Personen offiziell gemeldet sind. Alle angetroffenen und nicht angemeldeten Personen werden an die Meldestelle zur weiteren Bearbeitung übermittelt. Bei den gemeldeten, aber nicht angetroffenen Personen wird die Abmeldung von Amts wegen geprüft. Bei 53 Angetroffenen wird seitens der Ausländerbehörde eine ausländerrechtliche Anhörung erfolgen. Die Polizei hat während des Einsatzes 17 Strafanzeigen wegen Hausfriedensbruchs/Einmietbetrugs gefertigt und dazu eine Person zwecks Identitätsfeststellung ins Polizeigewahrsam gebracht. Der Eigentümer hat alle unbewohnten Wohnungen unmittelbar nach den Kontrollen entrümpelt und durch einen Schlüsseldienst verschlossen. Bei unrechtmäßig bewohnten Wohnungen wird der Eigentümer Räumungstitel erwirken. Die übrigen Immobilien werden zeitnah kontrolliert.
OB Link begrüßt Maßnahme
Nach der Razzia gestern zieht auch Oberbürgermeister Sören Link eine positive Bilanz:
"Wir dulden es nicht, dass sich Menschen Wohnungen illegal unter den Nagel reißen, ihr Umfeld vermüllen und so das Leben anderer schwer machen. Das werden wir ändern. Mit der heutigen Meldekontrolle gehen wir den nächsten Schritt und machen sehr deutlich, dass so ein Verhalten Konsequenzen hat. Gemeinsam mit unseren Partnern tun wir alles, damit man hier im Quartier künftig wieder gut und gerne leben kann."
Stadt hat Präsenz im Wohnviertel erhöht
Nach einer Informationsveranstaltung mit Anwohnerinnen und Anwohnern im vergangenen November hatte die Stadt bereits Maßnahmen verstärkt und weitere eingeleitet. So wurde die Präsenz vom Städtischen Außendienst des Bürger- und Ordnungsamtes erhöht, abgestellte Pkw ohne Nummernschilder wurden entfernt, die Stromanschlüsse der Häuser wegen des Verdachts auf Manipulation überprüft und die Gespräche mit dem Eigentümer intensiviert. Dabei wurde unter anderem deutlich, dass eine große Anzahl der Wohnungen scheinbar illegal ohne Kenntnis des Eigentümers bezogen worden sind. Bereits im Herbst vergangenen Jahres hat die Stadt eine Anmeldesperre für die betroffenen Häuser erlassen.
Ordnungsdezernent Rüscher sucht auch Hintermänner
Ordnungsdezernent Michale Rüscher verspricht, dass es nicht bei der einen Maßnahme gegen illegale Mieter bleibt:
„Wir gleichen die Personen in den Wohnungen mit unseren Meldelisten ab. Natürlich nehmen wir auch diejenigen unter die Lupe, die im Hintergrund agieren und sich als vermeintliche Besitzer der Wohnungen ausgeben, um so illegal Mieten abzukassieren.“