Hacker legen Universität Duisburg-Essen erneut lahm: Das steckt hinter einem Ransomware-Angriff

Immer wieder werden große Firmen oder Einrichtungen von Hackerangriffen heimgesucht. Das jüngste Opfer ist die Universität Duisburg-Essen, die auf digitalem Wege nicht mehr zu erreichen ist - zum zweiten Mal binnen kurzer Zeit. Dahinter steckt eine Ransomware. Wir erklären euch, was das bedeutet.

(dpa) - Zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen ist die Universität Duisburg-Essen (UDE) Ziel eines Hackerangriffs geworden. Das sagte ein Uni-Sprecher der dpa am Mittwoch auf Anfrage. Diesmal sei die nach der ersten Cyber-Attacke

neu aufgesetzte Behelfsseite "massiv angegriffen" worden. Die neue Website war am Mittwoch nicht mehr erreichbar. Mehrere Medien hatten zuvor berichtet. Beim ersten Angriff am 27. November war die gesamte IT einschließlich Festnetztelefonie lahmgelegt worden. Erst nach und nach konnten von den Experten einige digitale Dienste wieder hergestellt oder ersetzt werden. Gleichwohl war die Lehre mit mehr als 40.000 Studierenden massiv eingeschränkt.

Über die sozialen Medien wie Twitter forderte die Uni-Leitung nach dem neuerlichen Hackerangriff die Studentinnen und Studenten sowie das Lehrpersonal auf, ihre Passwörter zu erneuern. "Wir arbeiten mit Hochdruck an Lösungen", sagte der Sprecher der Hochschule.

Der Präsenz-Vorlesungsbetrieb war nach dem ersten Angriff vor 17 Tagen wieder angelaufen, der digitale Zugriff auf Unterrichtsmaterialien An- und Abmeldungen zu Prüfungen oder das Hochladen von Arbeiten war aber lange nicht möglich. Bei dem Angriff waren Hacker in die internen Systeme eingedrungen, hatte große Teile verschlüsselt und Lösegeld gefordert, wie es hieß. Die Hochschule hatte die IT heruntergefahren, die zuständigen Sicherheitsbehörden informiert und Anzeige erstattet. Die Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime (ZAC) bei der Staatsanwaltschaft Köln leitet seitdem die Ermittlungen. Der dortige Sprecher Christoph Hebbecker rechnet mit einem monatelangen Verfahren, vermutlich auch mit internationalen Bezügen.

Experte erklärt den Ransomware-Angriff

Bei der Attacke auf die IT-Systeme der Uni Duisburg-Essen handelte es sich um einen klassischen Cyberangriff, genauer gesagt eine 'Infektion' mit Ransomware. Wir haben Ende November mit dem Leiter der Security-Abteilung bei "Heise Online" - Jürgen Schmidt - gesprochen. Er klärt mit uns unter anderem folgende Fragen: Warum kommt es überhaupt zu so einem Angriff? Wie viele Unternehmen trifft es pro Jahr? Wird Lösegeld gezahlt oder nicht? Was hilft überhaupt gegen solche Großangriffe? Das Interview mit dem Kollegen Matthias Hensel könnt ihr euch hier anhören.

© radioNRW

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