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Das Morianswäldchen in Duisburg-Hamborn muss wegen eines Pilzbefalls nahezu vollständig abgeholzt werden.
© Radio Duisburg
Das Morianswäldchen in Duisburg-Hamborn muss wegen eines Pilzbefalls nahezu vollständig abgeholzt werden.
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Gefahr im Morianswäldchen: Baumfällungen in Duisburg-Hamborn notwendig

Das Morianswäldchen wird bald deutlich karger aussehen: 25 von 29 Bäumen müssen gefällt werden. Der Grund ist ein Pilzbefall. Warum dieser für Anwohner und Spaziergänger so gefährlich ist.  

Veröffentlicht: Montag, 15.12.2025 12:19

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Die Buchen im Morianswäldchen in Duisburg-Hamborn haben bereits die ersten Knospen gebildet und bereiten sich auf das neue Jahr vor. Doch was von außen wie ein gesundes kleines Wäldchen aussieht, trügt: Fast alle Buchen sind von einem Pilz befallen – dem Riesenporling. Dieser wurzelabbauende Pilz greift vor allem ältere Buchen an und gefährdet ihre Standsicherheit. Das Ergebnis: 25 von 29 Bäumen müssen nun abgeholzt werden.

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Untersuchungen bestätigen akute Gefahr

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Mehrere Baumbrüche und umgestürzte Bäume in dem kleinen Wäldchen am Finanzamt in den vergangenen Monaten hatten die Wirtschaftsbetriebe Duisburg (WBD) aufhorchen lassen. Bei genaueren Kontrollen entdeckten Fachleute erste Fruchtkörper des Pilzes. Da der Riesenporling über Wurzelkontakte auf andere Bäume übergehen kann, veranlassten die WBD umfassende Untersuchungen der gesamten Baumreihe.

Dabei kamen sogenannte Zugversuche zum Einsatz, bei denen die Reaktion der Bäume auf Belastung getestet wird. Das Ergebnis war alarmierend: Von 29 getesteten Bäumen waren 25 so stark geschädigt, dass ihre Standsicherheit nicht mehr gegeben ist. Henning Hürten, Arbeitsgruppenleiter Baumpflege bei den WBD, erklärt: „Die Bäume können einfach umfallen. Bei einer Höhe von bis zu 25 Metern ist leicht vorstellbar, wie gefährlich das sein kann, wenn ein Baum unkontrolliert kippt.“

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Schwierige Diagnose: Gefahr oft unsichtbar

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Die Pilzinfektion ist für Laien und selbst für Fachleute kaum zu erkennen. Äußerlich wirken die Bäume gesund und bilden ihre Knospen, während der Riesenporling unbemerkt die Wurzeln zerstört. Nur die Fruchtkörper des Riesenporlings liefern eindeutige Hinweise darauf, dass der Baum erkrankt ist. Aufgrund der akuten Gefahr von Spaziergängern und Anwohnern müssen die befallenen Buchen schnell entfernt werden. Bis Mittwoch (17.12.) sollen alle infizierten Buchen gefällt werden. Diese Entscheidung wurde laut den WBD nicht vorschnell getroffen: „Wir sägen nicht einfach irgendwelche Bäume. Wir prüfen immer sehr genau, ob eine Rettung möglich ist. Hier war das leider nicht der Fall“, sagt Hürten. Allein für die aufwendigen Zugversuche mussten die WBD eine fünfstellige Summe investieren.

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Die Fällung macht sichtbar, wie massiv der Pilz die Buchen befallen hat.
© Radio Duisburg
Die Fällung macht sichtbar, wie massiv der Pilz die Buchen befallen hat.
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Zukunftsplanung: Klimafreundliche Neupflanzungen

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Trotz der kurzfristigen Fällungen denken die Wirtschaftsbetriebe schon an die Zukunft des Morianswäldchens. „Wir überlegen, hier einen Klimahain aufzubauen“, so Hürten. Ein Klimahain besteht aus möglichst vielen verschiedenen Baumarten. Damit soll verhindert werden, dass in Zukunft ein einzelner Pilzbefall ein gesamtes Wäldchen bedrohen kann. So soll das Morianswäldchen langfristig widerstandsfähiger und ökologisch vielfältiger werden.

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