Forschungsschiff "Nova" in Duisburg getauft
Veröffentlicht: Freitag, 23.05.2025 16:39
Das Forschungsschiff "Nova" wird in Zukunft auf dem Rhein unterwegs sein. Der 15 Meter lange Katamaran wurde am Freitag (23.05.) feierlich im Duisburger Hafen getauft und soll künftig im Auftrag der Wissenschaft vollständig emissionsfrei und autonom unterwegs sein.

Am Freitag (23.05.) wurde im Duisburger Hafen ein technologisches Novum feierlich getauft: Das Forschungsschiff "Nova" soll künftig völlig emissionsfrei und autonom auf dem Rhein fahren. Der 15 Meter lange Katamaran markiert einen Meilenstein für die klimafreundliche Binnenschifffahrt der Zukunft. Das Hightech-Schiff der Uni Duisburg-Essen und eines Duisburger Forschungsinstituts wird selbstständig durch den dichten Rheinverkehr navigieren - unter wissenschaftlicher Aufsicht. Im Gegensatz zu kontrollierten Testumgebungen muss die "Nova" echte Entscheidungen in Echtzeit treffen. Ob zwischen Frachtschiffen, Sportbooten oder Schubverbänden - das autonome System entscheidet eigenständig über Bremsen, Ausweichen oder Kurs halten. Selbst bei schlechten Sichtverhältnissen oder extremem Niedrigwasser soll die Navigation funktionieren.
Solarpanels statt Diesel: Umweltfreundlicher Antrieb als Fingerzeig für die Zukunft
Die "Nova" wird rein elektrisch angetrieben. Akkus und eine Solaranlage auf dem Dach versorgen das Schiff mit nachhaltiger Energie. Neben der autonomen Navigation erfassen die Wissenschaftler präzise Daten zu Energieverbrauch, Effizienz und Emissionen. Diese Erkenntnisse sollen entscheidend dazu beitragen, die gesamte Binnenschifffahrt klimafreundlicher zu gestalten.
Dramatische Personalnot zwingt Branche zum Umdenken
Aber nicht nur der Umweltaspekt steht bei dem Forschungsprojekt im Vordergrund: Die Situation in der deutschen Binnenschifffahrt spitzt sich mehr und mehr zu. Immer wieder müssen Frachtschiffe ihre Fahrt unterbrechen, weil die Besatzung gesetzliche Ruhezeiten einhalten muss – und schlichtweg keine zweite Mannschaft verfügbar ist. Diese ungewollten Stopps kosten die Branche nicht nur Zeit, sondern auch erhebliche Summen. Der Personalmangel hat sich zu einem echten Krisenthema entwickelt, das die gesamte Logistikkette belastet. Während die Nachfrage nach Binnentransport steigt, schrumpft die Zahl verfügbarer Fachkräfte kontinuierlich. Ein zusätzlicher Hoffnungsträger der Forscher ist die deutliche Energieeinsparung durch computergesteuerte Navigation. Das Forschungsschiff "Nova" soll beweisen, dass künstliche Intelligenz effizienter fahren kann als menschliche Kapitäne.