Ferngesteuerte Schiffe: Erstmals in Duisburg

Deutschlands erste Zentrale für ferngesteuerte Binnenschifffahrt wurde in Ruhrort auf dem Haniel-Campus eröffnet.

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Das Fernsteuern aus dem Büro funktioniert fast genauso wie auf dem Schiff. Es gibt die gleichen Steuerelemente wie an Bord. Nur mehr Bildschirme. Mit Radar, Funk und vor allem Kamerabilder aus verschiedenen Perspektiven, damit man die Umgebung des Schiffs sieht. Das Ganze ist ein Test. Erstmal können drei Schiffe aus Ruhrort gesteuert werden. Und genehmigt ist das auch nur auf dem Rhein zwischen Bonn und Rotterdam. Während der Testphase ist noch die komplette Mannschaft auf dem Schiff. Ziel ist es, in Zukunft mit einem Schiffsführer weniger an Bord auszukommen. Komplett autonom werden Schiffe in näherer Zukunft nicht über den Rhein schippern können, sagt Janis Bargsten, der Chief Commercial Officer bei SEAFAR.

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Gesteuert werden die Schiffe aus Ruhrort von erfahrenen Kapitänen, die zusätzlich ein Trainig bekommen haben. Das Projekt ist eine Gemeinschaftsarbeit von SEAFAR (Technologie- und Serviceanbieter), HGK Shipping und der Reederei Deymann. SEAFAR hat das System bereits in Belgien getestet - insgesamt 30 Boote sind mit der Technologie ausgerüstet, die über 15.000 Stunden ferngesteuert gefahren sind.

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Beruf des Binnenschiffers soll attraktiver werden

Die Branche leidet - wie so viele - unter Fachkräftemangel. Die neue Technologie soll diesem entgegenwirken und den Beruf besonders für jüngere Menschen atrraktiver machen. Momentan sind Binnenschiffer zwei Wochen auf dem Schiff und dann zwei Wochen zu Hause. Durch die Möglichkeit der Fernsteuerung könnte der Beruf teilweise zu einem 8-Stunden-Bürojob werden, hat uns auch Martin Deymann erklärt. Er hat als Binnenschiffer angefangen und hat dann seine Reederei Deymann gegründet.

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Dennoch werden auch künftige Binnenschiffer auf dem Wasser sein, allein durch die Ausbildung. Trotz der neuen Technologie und einer Entwicklung Richtung (teil-)autonomes Fahren wird der Beruf nicht aussterben. Davon ist Martin Deymann überzeugt:

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