Elfeinhalb Jahre Haft wegen dreifachen versuchten Mordes

Wegen dreifachen versuchten Mordes muss ein Mann aus Wanheim elfeinhalb Jahre ins Gefängnis. Das Duisburger Landgericht hat den 71-jährigen heute verurteilt. Der Mann hatte versucht, seine Familie durch eine Gasexplosion zu töten.

© Radio Duisburg

Der Wanheimer hatte im März versucht, sein Haus auf der Hortensienstraße mit einer Gasexplosion in die Luft zu sprengen - und damit Ehefrau, Sohn und Schwager zu töten. Er hatte nachts am Küchenherd den Gashahn aufgedreht, einen Stuhl unter den Drehknopf geklemmt und Kerzen angezündet. Dann hat er das Haus verlassen und gewartet. Die Explosion wurde nur verhindert, weil die Ehefrau rechtzeitig aufwachte und das Gas im Haus abdrehte. Die Ehefrau hatte die Scheidung gewollt, da hat der Angeklagte laut eigener Aussage keinen anderen Ausweg mehr gesehen. Er habe aus Hass gehandelt, weil er sich von seiner Familie verraten und ausgegrenzt fühlte.

Gericht sieht drei Mordmerkmale

Das Gericht ging heute (21.9.) nicht zuletzt aufgrund der Angaben des Angeklagten vom Tötungsvorsatz aus und sah gleich drei Mordmerkmale: Heimtücke, niedere Beweggründe und ein gemeingefährliches Mittel. Neben den drei vorgesehenen Opfern hätten auch Passanten getötet werden können. Die Strafe lautete nur deshalb nicht auf lebenslänglich, weil man zu Gunsten des Angeklagten nicht ausschließen konnte, dass die Tat noch recht weit von der Vollendung entfernt war, da es möglicherweise noch Stunden bis zur Explosion gedauert hätte.

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