Drogenkonsumraum für Duisburg

Duisburg soll einen Drogenkonsumraum bekommen. Der Sozialausschuss hat einem entsprechenden Antrag zugestimmt.

Der Drogenkonsumraum soll Süchtige von der Straße holen. In einer solchen Einrichtung wird sauberes Spritzbesteck bereitgestellt und entsorgt. Außerdem können dort medizinische Notfälle behandelt und gezielt Therapieangebote gemacht werden. Der Drogenkonsumraum könnte im kommenden Jahr in der Altstadt entstehen. Der Suchthilfeverbund rechnet mit Kosten in Höhe von 930.000 Euro. 

Grüne, SPD und CDU schieben Pläne gemeinsam an

Der Antrag für den Drogenkonsumraum kommt von den Grünen, SPD und CDU. Die Grünen haben einen ähnlichen Antrag bereits vor zwei Jahren eingebracht, damals wurde er aber abgelehnt. Nun sind auch die beiden größten Duisburger Fraktionen mit an Bord. Allerdings muss sich die Politik in der Stadt fragen lassen, warum die Anlaufstelle erst jetzt kommt. Andere Städte sind da schon weiter. Ünsal Baser von der SPD erklärt, dass die Bereitschaft zu solchen Projekten in der Regel da ist:

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Zum Beispiel können sich die Abhängigen von der Straße zurückziehen. Das ist für die Süchtigen gut, weil sie ihre Ruhe haben und in einem sauberen Umfeld konsumieren. Für die Leute in der Stadt ist der Raum von Vorteil, weil nicht mehr in der Öffentlichkeit konsumiert wird. Aktuell sind Kantpark, die Gegend rund um den Bahnhof und die Tiefgaragen am König-Heinrich-Platz Hotspots.

Die Szene wird sich wahrscheinlich also verlagern. In die Altstadt. Für Stella Rauscher von den Grünen ist es nun wichtig, mit Anwohnern und Geschäftsleuten dort zu sprechen:

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Neben Überzeugungsarbeit in den Fraktionen von SPD und CDU spielen auch die Kosten für den Drogenkonsumraum eine Rolle. Das betont CDU-Ratsherr Josef Wörmann. Die Stadt Duisburg ist nicht mehr so klamm, wie noch vor einigen Jahren. Die aktuelle Kostenaufstellung ist günstiger, als die der Grünen von vor zwei Jahren, betont der Politiker. Ein Vorbild für den Drogenkonsumraum hat Wörmann in Essen gefunden.

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Wie es mit dem Drogenkonsumraum konkret weitergeht, wird im September entschieden. Dann diskutiert die Duisburger Politik über den Haushalt für das kommende Jahr. Für Mustafa Arslan vom Suchthilfeverbund ist dabei wichtig, dass die Ratsherren und Ratsfrauen nach Möglichkeit langfristige Konzepte anschieben:

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