Das Schmucklabel LuneNoir aus dem Dellviertel

Sara Bischoff hat ihr eigenes Schmucklabel LuneNoir gegründet. In ihrer Werkstatt am Dellplatz macht sie Schmuckstücke aus der Fetisch-Szene alltagstauglich.

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Eigentlich kommt Sara Bischoff aus der Werbebranche. Sie hat Kommunikationsdesign studiert und in verschiedenen Unternehmen klassische "Nine-to-Five"-Jobs gemacht. Arbeitsstress und Ärger mit dem Chef haben sie auf Dauer sehr belastet. Als Folge war sie oft krank, hatte immer wieder depressive Phasen und hat am Ende einen Burnout erlitten. Auf die Idee, sich mit Schmuck selbstständig zu machen, ist sie dann nur zufällig gekommen. Sie mochte schon immer den Schmuck, den viele Leute in der Fetisch-Szene tragen. Bürotauglich war der aber nicht. Die Suche nach einem dezenten und vor allem veganen Schmuckstück blieb erfolglos. Also hat sie sich selbst hingesetzt und was entworfen. Für die neue Kette hat sie dann nicht nur viele Komplimente bekommen, sondern auch immer häufiger Anfragen, ob sie für andere auch was machen könnte. Daraufhin hat sie den Entschluss gefasst, ihren Job an den Nagel zu hängen und den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen.

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Sie hat den Schreibtisch im Büro gegen eine Werkstatt in ihrer Wohnung getauscht. In einem großen Regal lagern Kunstledermatten, alle möglichen Ketten und Schmucksteine. Fertige Stücke findet man hier aber wenige. Sara produziert nur auf Nachfrage. Die, zum Teil extravaganten, Stücke möchte sie nämlich nicht nur in den Alltag bringen, sondern wirklich jedem ein individuelles Stück anbieten können:

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Mit dem neuen Job, konnte sie nicht nur ihr Hobby zum Beruf machen. Sie ist dem Stress entkommen, der im Büro überall gelauert hat. Jetzt kann sie Pausen machen, wenn sie sie braucht und Fünfe gerade sein lassen, wenn es ihr mal nicht so gut geht. Sie bereut, dass sie viel zu spät angefangen hat, über solche Themen zu reden. Deshalb zeigt sie bei Social Media nicht nur ihren Shop, sondern auch, wie es ihr gerade so geht. Der offene Umgang mit Themen wie Burnout und Depression im Alltag wird aber nicht von allen gut aufgenommen. Ein Reel von ihr ist sogar überraschend viral gegangen, sagt sie - damit kamen auch negative Kommentare, die Sara aber nicht beirren:

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Ihre Message: Wir sind nicht alle gleich und jeder sollte über seine eigenen Probleme offen reden. Für sie ist ihr neuer Shop LuneNoir auf jeden Fall nicht nur ein Hobby, das zum Beruf wurde, sondern auch eine Art Therapie.

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