Das Interview zur NRW-Landtagswahl mit AfD-Spitzenkandidat Markus Wagner

Der Spitzenkandidat für die NRW-Landtagswahl der Alternative für Deutschland (AfD) Markus Wagner im Interview mit uns. Hier könnt ihr euch das gesamte Gespräch anhören.

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Die Alternative für Deutschland hat in Nordrhein-Westfalen einen schweren Stand. Zweistellig wird ihr Ergebnis aller Voraussicht nach nicht sein. Der Spitzenkandidat - Markus Wagner - wurde nur von etwas mehr als die Hälfte der Delegierten damals gewählt, erlebt hier und da viel Gegenwind, weil er zum Beispiel auch sich gegen das Coronavirus hat impfen lassen. Welche Positionen er und seine NRW-AfD im Wahlkampf vertreten, was er zu einem Ölembargo gegen Russland sagt und wie er die Bildung verändern will, erklärt er uns im Gespräch mit José Narciandi.

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Wagner will "mittelfristig mitregieren"

Auf die Frage, ob die AfD das Ziel hat, mitzuregieren oder ewig Oppositionspartei zu bleiben, antwortet Markus Wagner so: "Bei meiner Bewerbungsrede als Spitzenkandidat auf dem Landesparteitag habe ich ja davon gesprochen, dass es das Ziel sein muss für die AfD mitzuregieren - nicht sofort, aber mittelfristig. Und dementsprechend werden wir dieses Ziel auch weiterverfolgen", so Wagner. Einen potenziellen Koalitionspartner hat der AfD-Spitzenkandidat für NRW allerdings noch nicht im Blick: "Das ist eine Frage, die sich im Augenblick noch nicht stellt. Wir sind grundsätzlich gesprächsbereit, alle anderen sind ja nicht gesprächsbereit. Dementsprechend liegt der Ball nicht in unserem Feld", stellt Wagner fest. 

Preissteigerungen in Deutschland: "Ukraine-Krieg höchstens ein Verstärker"

Die Menschen in Deutschland und in NRW sehen derzeit teilweise mit großer Sorge auf die immer weiter steigenden Energiepreise, die seit dem Krieg in der Ukraine auf immer neue Höchststände klettern. Wie würde die AfD diese abfedern wollen? "Wir sollten zunächst einmal festhalten, dass die Preise nicht durch den Ukraine-Krieg gestiegen sind, das war höchstens nochmal ein Verstärker. Die Preissteigerungen hatten wir schon beginnend im letzten Jahr im Dezember und die haben dann nochmal zugenommen im Ukraine-Krieg", sagt der NRW-AfD-Chef.  

"Wir haben das Problem, dass die etablierte Politik uns abhängig gemacht hat von russischem Öl und Gas. Wir betreiben eine Energie-Politik, die die internationale Presse als 'die dümmste der Welt' bezeichnet. Was wir brauchen ist ein breiter Energie-Mix. Dazu gehören auch Erneuerbare, da wo sie sinnvoll sind, dazu gehört auch Gas, dazu gehört aber auch Kohle und sichere Kernkraft. Nur, wenn wir einen solch breiten Energie-Mix haben, machen wir uns unabhängiger von russischen Gaslieferungen oder auch von Gaslieferungen aus Katar oder Fracking-Gas aus den USA. Es nützt uns ja nichts, eine Abhängigkeit durch eine andere zu ersetzen", warnt Wagner. 

Vom Braunkohle-Ausstieg bis 2030 ist Wagner nicht überzeugt: "Das halte ich für einen Fehler [...] Braunkohle ist der einzige heimische Energieträger, den wir überhaupt haben und deswegen plädieren wir für den Abbau in den Grenzen, die Rot-Grün 2016 beschlossen hatte und von denen die Grünen nach der Wahl 2017 nichts mehr wissen wollten."

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